Mit gewaltigem Donnergetöse, Hagelkörnern, die teils die Größe von Golfbällen erreichten, und heftigen Gewitterschauern hat sich die Gluthitze aus Österreich mit einem großen, nassen Finale nun endlich verabschiedet - und überlässt einem weit wohltemperierteren Sommer das Feld. Doch offenbar geht es derzeit bezüglich Wetter schlicht und ergreifend nicht ohne Extreme: Am Montag erlebten wir den blitzintensivsten Tag des heurigen Jahres.
Was waren das nur für Monate. Erst ein völlig ins Wasser gefallener „Wonne“-Monat Mai, mit rekordartigen Regenmengen und Temperaturen, die vielmehr an den nahenden Winter als an den Sommer erinnern, abgelöst von einem Juni, der als trockenster, heißester und sonnigster in die Wettergeschichte eingeht und sogar neue Allzeit-Hitzerekorde aufstellte.
86.211 Blitzentladung
Und nun wartete auch der erste Tag des Julis mit einer neuen Jahres-Rekordzahl auf, wie die Experten der Ubimet berichten. Mit in der Summe genau 86.211 Blitzentladung wurde der Himmel über Österreich so oft erhellt wie noch nie im heurigen Jahr. In jedem einzelnen der neun Bundesländer wurden am Montag Blitze registriert.
Absoluter Spitzenreiter beim Blitze-Stakkato war übrigens Oberösterreich: 30.861 Blitze wurden dort gezählt, Platz zwei erreichte Niederösterreich mit 22.795 Entladungen. Den dritten Platz am Blitze-Stockerl kann die Steiermark für sich verbuchen, mit 15.988 Entladungen. Den stärksten Blitz allerdings gab es in einem anderen Bundesland, und zwar in Salzburg in der Gemeinde Muhr. Dieser erreichte eine Stromstärke von etwa 210.000 Ampere, berichten die Experten.
Hagel, Muren, Fluten
Bereits am Montagnachmittag hatten sich die Schleusen über Österreich geöffnet, die ersten Gewitter gab es im Westen des Landes, ehe die Front weiter nach Osten zog und schließlich auch den Raum Wien erreichte. „In Uttendorf im Salzburger Pinzgau löste ein Gewitter eine Schlammlawine sowie Überschwemmungen aus“, analysiert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale. Neben „golfballgroßen Hagelkörner in Oberösterreich“ habe es auch heftige Sturmböen im Wald- und Mühlviertel gegeben, die eine Geschwindigkeit von etwa 100 km/h erreichten.
Hagel und Gewitterschauer sind auch am Dienstag immer wieder möglich, vor allem von Osttirol bis ins Südburgenland. Da der ausgetrocknete Boden nach wie vor schwer derart große Regenmengen aufnehmen kann, sind auch weiterhin lokal Erdrutsche und Überschwemmungen zu befürchten. So mancher Blitz und Donner wird wohl auch noch am Mittwoch in Österreich zu sehen und zu hören sein, allerdings vorwiegend im Bergland.
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