Vielzahl an Drohungen

Sea-Watch-Kapitänin musste untertauchen

Ausland
03.07.2019 11:00

Die deutsche Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete ist in Italien nach Angaben eines Sprechers aus Sicherheitsgründen abgetaucht. „Es gab einige generelle Drohungen gegen Carola“, sagte ein Sprecher der Hilfsorganisation Sea-Watch am Mittwoch. „Deshalb haben wir sie an einen geheimen Ort gebracht. Über ihre weiteren Reisepläne werden wir uns nicht äußern.“

(Bild: AFP)

Ein Gericht in Sizilien hatte am Dienstag den Hausarrest gegen Rackete aufgehoben, die vergangene Nacht konnte sie demnach wieder in Freiheit verbringen. Die 31-Jährige hatte mit dem Schiff Sea-Watch 3 und 41 Flüchtlingen an Bord trotz eines Verbots der Behörden im Hafen von Lampedusa angelegt und dabei kurzzeitig ein Boot der italienischen Behörden an die Kaimauer gedrängt. Die Richterin in Sizilien urteilte aber, Rackete habe nicht gegen das Gesetz verstoßen und auch keine Gewalttat begangen. Vielmehr habe sie ihre Pflicht erfüllt, Menschenleben zu schützen.

(Bild: AFP)
Carola Rackete wurde nach ihrer Verhaftung von Bord geführt. (Bild: ruptly.tv)
Carola Rackete wurde nach ihrer Verhaftung von Bord geführt.

Rackete könnte damit nur noch wegen Beihilfe zu illegalen Immigration angeklagt werden. Innenminister Matteo Salvini hatte erklärt, er habe auf eine härtere Reaktion der italienischen Justiz gehofft. Er werde Rackete so rasch wie möglich ausweisen.

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