Es war ein ganz normaler Krankentransport, der den Notfallsanitäter Thomas Zeber und den Zivildiener Helmut Gross in ein Mehrparteienhaus in Innsbruck führte. Dort begleiteten sie einen Patienten bis zur Tür. "Bei der Verabschiedung fiel mir auf, dass beim Nachbarn zwei offenbar ungelesene Zeitungen vor der Tür lagen", schildert Zeber. Eine Beobachtung, die kaum jemanden zum Handeln veranlassen würde.
Doch der 29-jährige Notfallsanitäter spürte: "Irgendwas ist hier nicht in Ordnung." Auf Klopfen und Läuten reagierte niemand. Und die befragte Nachbarin verneinte die Frage, ob der betagte Bewohner verreist sei. Bei der Rettungsleitstelle wusste man nach Rücksprache nichts von einem etwaigen Krankenhausaufenthalt. Was tun? Schließlich erreichte die Polizei die Tochter, die auch keine Erklärung liefern konnte.
85-Jähriger am Boden und schon blau im Gesicht
Mit Hilfe des Schlüsseldienstes wurde schließlich die Tür geöffnet. Zeber: "Wir fanden den Bewohner am Boden liegend, sein Gesicht war wegen Atemnot schon ganz blau angelaufen und er bewegte nur mehr seine Augen." Sofort leitete das Rotkreuz-Duo Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, der Patient wurde kurz darauf per Drehleiter geborgen.
In der Klinik die Erleichterung: Der Mann, der zwei oder drei Tage in der Wohnung gelegen haben dürfte, überlebte die Tortur. Es war Rettung in letzter Minute, auf die das Duo stolz sein kann.
von Andreas Moser, Tiroler Krone
Bild: Notfallsanitäter Thomas Zeber (rechts) und Zivildiener Helmut Gross
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