Ein Hahn, der angeblich zu laut kräht, beschäftigt ein Gericht in Frankreich. Der Prozess um Gockel „Maurice“ begann am Donnerstag unter großem Medieninteresse in Rochefort in Westfrankreich. Der Hahn selbst blieb dem Verfahren fern - er leidet nach Angaben seiner Besitzerin unter „Stress“ und akuter Heiserkeit.
Hahn „Maurice“ wird vorgeworfen, mit seinem frühen Morgengruß regelmäßig ein älteres Ehepaar um den Schlaf zu bringen. „Sie wollen einfach nur Ruhe und Frieden“, sagte ihr Anwalt. „,Maurice‘ gehört nachts eingesperrt. Schließlich handelt es sich um eine Wohnsiedlung, wir sind hier nicht auf dem Land“, hieß es weiter. Die Kläger haben ein Ferienhaus auf der Insel Oleron an der französischen Atlantikküste, die für ihre Ruhe und die langen Sandstrände bekannt ist.
Huhn entpuppte sich als Hahn
Die Besitzerin von „Maurice“, Corine Fesseau, dagegen lebt bereits seit 35 Jahren auf der Insel und hat seit einigen Jahren eine kleine Hühnerzucht. Ihr viertes Hühnchen entpuppte sich allerdings als waschechter Hahn - und der kräht standesgemäß jeden Morgen ab 6.30 Uhr. Der Hühnerstall ist nur wenige Meter vom Schlafzimmer der Kläger entfernt.
Prozess spaltet das Land
Der Prozess um den Gockel bewegt ganz Frankreich, denn der gallische Hahn ist Wappentier des Landes. Zudem symbolisiert er den Konflikt zwischen Landbewohnern und Zugezogenen. Der Bürgermeister eines französischen Dorfes unweit von Rochefort hat eine Initiative angekündigt, um Geräusche auf dem Land als „nationales Kulturerbe“ unter Schutz stellen zu lassen.
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