Kritik an teurer Feier

Unabhängigkeitstag: Trumps martialische Macht-Show

Ausland
05.07.2019 06:41

US-Präsident Donald Trump hat die Feiern zum Unabhängigkeitstag in Washington für eine umstrittene militärische Machtdemonstration genutzt und die Nation zur Einheit aufgerufen. Trump trat am 4. Juli vor einer kugelsicheren Glaswand und von Panzern flankiert am Lincoln Memorial in der US-Hauptstadt auf. „Mit dieser sehr besonderen Ehrenbezeugung für Amerika kommen wir heute als eine Nation zusammen“, sagte Trump. Auch wenn diesmal keine polemischen Angriffe auf seine politischen Feinde stattfanden und sich der 73-Jährige ganz als Staatsmann gerierte, gab es Kritik an der umstrittenen Macht-Show.

Der demokratische Fraktionschef im US-Senat, Chuck Schumer, schrieb auf Twitter, es handle sich um eine Wahlkampfveranstaltung Trumps und um einen „verzweifelten Schrei nach Aufmerksamkeit“. Umstritten war neben den Kosten auch, dass ein unmittelbar am Lincoln Memorial gelegener Bereich für Prominente abgesperrt wurde. US-Medien berichteten, ein Teil der VIP-Tickets sei von der republikanischen Partei an Trump-Unterstützer verteilt worden. Trump nannte die Zuschauer auf Twitter „eine großartige Menge an Patrioten“.

Keine Flugerlaubnis für Trump-Baby
Trump-Gegner protestierten auf der National Mall. Die Organisation „Code Pink“, die sich selber als Menschenrechts- und Friedensgruppe bezeichnet, stellte einen rund sechs Meter großen aufblasbaren Baby-Trump mit Windel zur Schau. Der Baby-Trump musste allerdings - anders als die Kampfjets - am Boden bleiben: Die Behörden erteilten keine Genehmigung dafür, ihn in die Luft steigen zu lassen.

Das berühmte Trump-Baby, das weltweit bei Protesten gegen den US-Präsidenten in die Luft steigt, hatte diesmal keine Starterlaubnis. (Bild: APA/AFP/GETTY IMAGES/STEPHANIE KEITH)
Das berühmte Trump-Baby, das weltweit bei Protesten gegen den US-Präsidenten in die Luft steigt, hatte diesmal keine Starterlaubnis.

„Heute sollte nicht der Tag sein, an dem Donald Trump kommt und unseren Feiertag kapert“, sagte Code-Pink-Mitbegründerin Medea Benjamin bei der Protestveranstaltung. „Heute sollte nicht der Tag sein, an dem wir Panzer auf unseren Straßen sehen.“ Benjamin fügte hinzu: „Wir bezahlen dafür, dass Donald Trump das Militär dazu zwingt, eine Kulisse für etwas zu sein, was wie eine Wahlkampfveranstaltung aussieht.“

Im Video unten können Sie die gesamte Rede Trumps nachsehen:

Das US Marine Corps während der Parade in Washington D.C. (Bild: AP)
Das US Marine Corps während der Parade in Washington D.C.

Trump ruft junge Amerikaner zum Militärdienst auf
Die Trump-Anhänger begrüßten die Machtdemonstration ihres Präsidenten und übernahmen die Superlativen des Präsidenten. An vielen Orten war die Rede von der „stärksten Nation“, der „besten Luftwaffe“ und den „größten Helden“. Der Präsident nannte die US-Truppen „die besten Soldaten auf der Erde“ und rief junge Amerikaner dazu auf, sich den Streitkräften anzuschließen.

In seiner von Patriotismus getragenen Rede sagte er: „Wir werden nie vergessen, dass wir Amerikaner sind und dass die Zukunft uns gehört.“ Trump fügte hinzu: „Wir sind ein Volk, das einen Traum und ein großartiges Schicksal verfolgt. Wir alle teilen dieselben Helden, dasselbe Zuhause, dasselbe Herz, und wir sind alle von demselben allmächtigen Gott geschaffen worden.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt