Wien wird bald um ein Museum reicher sein: Mäzenin Heidi Goëss-Horten plant, im Zentrum von Wien ein Museum für ihre Kunstsammlung zu eröffnen. Die Direktion übernehmen wird Agnes Husslein-Arco, die frühere Belvedere-Chefin.
Die Milliardärin hat das Stöcklgebäude im Hanuschhof neben der Staatsoper und der Albertina gekauft, das einstmals im Besitz der Bundestheater stand und vor zwei Jahren an eine Beteiligungsgesellschaft veräußert wurde. Auf rund 2000 Quadratmetern soll demnach die Horten-Kunstcollection gezeigt werden, die im Vorjahr bereits im Leopold Museum für einen Besucherrekord sorgte.
„Sammlung soll für nachfolgende Generationen erhalten werden“
Die Heidi Horten Collection soll nach umfangreichen Umbauarbeiten im Hanuschhof jedenfalls eine dauerhafte Ausstellungsfläche bekommen. Auf zwei Etagen und im Innenhof werden Highlights der Sammlung gezeigt. Im Herbst dieses Jahres präsentieren drei ausgewählte Architekturbüros ihre Entwürfe für den Umbau, der nach der Wahl des Siegerprojekts beginnen wird.
„Die erste öffentliche Präsentation meiner Sammlung hat gezeigt, dass es offensichtlich ein großes Interesse und eine besondere Neugierde gibt, Kunst zu erleben“, wird Horten in einem ersten Statement zitiert. „Vor allem die Vermittlung an junge Menschen war und ist mir ein Anliegen, sodass ich beschlossen habe, meine Sammlung auch für nachfolgende Generationen zu erhalten und erlebbar zu machen.“
Husslein-Arco wird Direktorin
Direktorin des Horten-Museums wird Ex-Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco werden. „Es gibt in Wien und auch in Österreich wenige Privatsammlungen, die öffentlich zugänglich gemacht werden. Damit ist das Engagement Heidi Goëss-Hortens noch höher zu bewerten“, so Husslein am Freitag. „Zudem setzt sie hier auch als Frau und Museumsgründerin ein Signal in einer vielfach männlich dominierten Sammlerwelt.“ Husslein-Arco war bereits bisher als Beraterin der Kunstsammlerin tätig und kuratierte die „Wow“-Ausstellung im Leopold Museum, die im vergangenen Jahr für einen Besucherrekord sorgte. Weitere Details zu ihrem neuen Engagement wollte sie nicht preisgeben.
Goëss-Horten sammelt seit den frühen 1990ern schwerpunktmäßig Künstler der internationalen Moderne, des Neoexpressionismus und der amerikanischen Pop-Art. Die Heidi Horten Collection umfasst heute mehrere hundert Werke von Künstlern von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart, darunter Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Cy Twombly, Mark Rothko, Andy Warhol, Marc Chagall, Georg Baselitz oder Damien Hirst.
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