Die Ansage der politischen Bewegung Soziales Österreich der Zukunft (SÖZ), ein Freibad nur für Frauen in Wien schaffen zu wollen, sorgt weiter für Wirbel. „Erdogan-Lobbyisten wollen offenbar in Österreichs Politik mitmischen. Es darf in Wien keinen Platz für den politischen Islam geben“, attackiert ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer die Bewegung frontal. Auch Harald Vilimsky von der FPÖ schoss scharf gegen eine „unterschwellige Islamisierung“.
Vertreter dieser Bewegung und ihrer Vorgängerorganisation würden sich laut Nehammer in Erdogan-Lobbyorganisationen wie der Union Europäisch-Türkischer Demokraten tummeln. „Diese Organisation wird bei unseren Nachbarn in Deutschland sogar vom Verfassungsschutz beobachtet. Durch die falsch verstandene Toleranz der rot-grünen Stadtregierung in Wien wurde hier viel zu lange weggesehen“, kritisierte Nehammer.
Nehammer: „Absurd“
Und der ÖVP-Generalsekretär fügte hinzu: „So absurd Forderungen wie eigene Schwimmbäder für Frauen auch klingen mögen, versteckt sich dahinter knallharter politischer Islam. Frauen sollen aus der Öffentlichkeit verdrängt werden. Darauf darf man nicht hineinfallen. Eine solche Ideologie hat in unserem Land keinen Platz.“ Die ÖVP werde sich genau anschauen, wie sich diese Bewegung entwickelt und wer sich ihren Forderungen anschließt.
Vilimsky: „Ungeheuerlich“
„Ungeheuerlich“, fand auch FPÖ-Generalsekretär Vilimsky die Ankündigung des SÖZ. „Dieser frauenverachtende Vorschlag ist lediglich ein neuerlicher Versuch, in Richtung Islamisierung unseres Landes zu gehen. Mit dem Argument, den Frauen damit den Druck zu nehmen, den von Gesellschaft und Modewelt vorgegebenen Schönheitsidealen entsprechen zu müssen, ist mehr als scheinheilig und durchschaubar. Mit einem ,couragierten und emanzipatorischen Akt in der Frauenbewegung‘, wie diese „Türken-Party“ ihre Forderung bezeichne, habe dies absolut nichts zu tun. In Wirklichkeit werde hier sehr unverfroren an einer Parallelgesellschaft gebastelt und ganz offen gegen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen gearbeitet, kritisierte Vilimsky.
Polit-Bewegung: „Last von Frauen nehmen“
Die Polit-Bewegung wolle mit dem Vorstoß laut eigener Aussage „die Last von Frauen nehmen, die sich durch Schönheitsideale unter Druck gesetzt fühlen“. Jede Frau habe ein Recht auf ein für sie individuelles Körpergefühl und „sollte sich nicht zwischen Selbstbestimmung und Badespaß entscheiden müssen“, heißt es weiter. Aus diesem Grund wolle man nun ein Schwimmbad schaffen, das nur Frauen besuchen dürfen.
Wann und wo das Bad eröffnet werden soll, scheint allerdings noch nicht näher geplant zu sein - zumindest gab das Bündnis, das 2020 zur Wien-Wahl antreten will, dazu noch keinerlei Informationen bekannt.
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