Im August steht die gesetzliche Pensionsanpassung an die Teuerungsrate fest. Die Seniorenvertreter bangen dennoch um die jährliche Erhöhung, denn noch ist nicht klar, wie die neue Übergangsregierung damit umgeht. Peter Kostelka, Präsident des SPÖ-Pensionistenverbandes, fordert Verhandlungen jenseits der reinen Prozente - eine größere Entlastung für die Bezieher kleiner Renten.
Der Pensionistenverband hat um Termine bei Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein, Finanzminister Eduard Müller sowie Sozialministerin Brigitte Zarfl angesucht. Denn, so meinen die Seniorenvertreter, es sei nicht klar, ob sich die Expertenregierung mit der jährlichen Erhöhung beschäftigt oder die Sache an die kommende Regierung, die dann wieder eine politische sein wird, weitergibt.
Auch ein rein prozentuelles Plus, abhängig von der Teuerungsabgeltung nach dem Verbraucherpreisindex, die heuer bei 1,9 Prozent liegen dürfte, lehnt Peter Kostelka ab. Das reiche bei den kleinen Pensionen unmöglich allein für die steigenden Wohnungskosten, warnen die Senioren.
Sockel für alle und ein gestaffeltes Plus
Das Modell, das Kostelka vorlegt, sieht einen Sockel in der Höhe von 20 Euro für alle Pensionsstufen vor, und dazu ein gestaffeltes Plus. Die Bezieher kleiner Renten sollen am meisten profitieren. Die Erhöhung soll bis zu 3,3 Prozent betragen - bei einer Bruttopension von bis zu 1000 Euro.
„Spürbare Teuerung zu wenig abgegolten“
Auch in den beiden vergangenen Jahren erfolgte die Pensionsanpassung gestaffelt. Was Kostelka daran stört: Das Plus lag unter der durchschnittlichen Lohnentwicklung. Die vergangene Pensionsanpassung habe die für ältere Menschen spürbare Teuerung nur unzureichend abgegolten, so der Seniorenvertreter.
Laut Kostelka drängt die Zeit: Wenn bis zur Neuwahl nichts passiere, müsse man die Zeit bis zur Bildung einer neuen Regierung abwarten. Und da werden mehrere Monate vergehen.
Doris Vettermann, Kronen Zeitung
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