Fleisch aus Südamerika

Kurz warnt: „So darf Mercosur-Pakt nicht kommen!“

Mercosur
07.07.2019 06:00

 „So darf Mercosur nicht kommen!“: Altkanzler Sebastian Kurz fordert Nachbesserungen am Verhandlungstext des Freihandelsabkommen zwischen EU und Südamerika. „Wir müssen sicherstellen, dass unsere Standards für Umweltschutz und Lebensmittelqualität erhalten bleiben“, so der ÖVP-Chef. 

Der Text der (vorläufigen) Einigung in Brüssel wird in diesen Tagen den EU-Mitgliedstaaten zugeleitet. Das Freihandelsabkommen bedarf der Ratifizierung durch das EU-Parlament und die Mitgliedstaaten.

„In Österreich darf es kein Ramschfleisch aus Südamerika geben“
Kurz: „In Österreich darf es kein Ramschfleisch aus Südamerika geben. Auch wenn das Abkommen für unsere exportorientierte Wirtschaft viele Vorteile bringt, muss es garantierte Standards bei Umweltschutz, Tierschutz und der Lebensmittelqualität geben. Außerdem müssen wir unserer heimischen Landwirtschaft den Rücken stärken und die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln auch in Zukunft sicherstellen.“

(Bild: Kronen Zeitung, Hernan Vitenberg / Greenpeace, krone.at-Grafik)

Auch Macron will Nachbesserungen
Darüber hat Kurz auch mit der designierten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Berlin gesprochen und bei ihr deponiert: „Ein Abschluss des Freihandelsabkommens kann nur infrage kommen, wenn auch die finanzielle Absicherung der Landwirtschaft sichergestellt ist.“ Darin liegen Kurz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf einer Linie. Der Präsident hat wissen lassen, dass Frankreich die aktuelle Fassung des Abkommens so nicht ratifizieren würde.

Brandrodungen sind ein Klima-Killer
Die Regierung in Paris verlangt zusätzliche Garantien gegen eine beschleunigte Rodung des Regenwaldes zur Verstärkung der Lebensmittelexporte in die EU sowie „Härtefallregelungen“ für Zuckerrübenbauern und Rinderzüchter. Brandrodungen in Südamerika zählen zu den Klimakillern.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (Bild: AFP)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron
(Bild: Greenpeace, "Krone"-Grafik)

Während die landwirtschaftlichen Betriebe in Südamerika eher großen Industriebetrieben ähneln, ist die heimische Landwirtschaft eher von kleinen und mittelgroßen Betrieben geprägt, bei denen die Produktion erheblich teurer ist. Der Text des Abkommens würde den Export von 100.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr ermöglichen; ein Drittel mehr als bisher.

Fleischskandale und Pflanzengifte
2017 wurde in Brasilien ein riesiger Fleischskandal mit großen Mengen an Gammelfleisch aufgedeckt. Außerdem hat der neue Rechtsaußen-Präsident Jair Messias Bolsonaro zahlreiche Pflanzengifte für die Landwirtschaft freigegeben.

Kurt Seinitz, Kronen Zeitung

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