Zugriff vor Life Ball

Mediziner James L. wird in USA der Prozess gemacht

Wien
07.07.2019 06:00

7,3 Millionen Dollar soll der Mediziner James L. mittels illegalem HIV-Medikamentenhandel den US-Versicherungen - die „Krone“ berichtete - abgeknöpft haben. Noch bevor der vom FBI weltweit gesuchte Verdächtige auf dem Life Ball sein „Geschäft“ erweitern konnte, wurde er verhaftet. Jetzt kehrte der 71-Jährige (wenn auch unfreiwillig) in seine Heimat zurück.

Durch den illegalen Handel mit dem HIV-Medikament Serostim soll der 71-jährige Arzt aus Kalifornien mindestens 7,3 Millionen Dollar ergaunert haben (für ihn gilt die Unschuldsvermutung). Die Geschädigten: zahlreiche US-Krankenversicherungen. Seine Komplizen: Dutzende HIV-Patienten, die der verdächtige James L. für seine Betrügereien einspannt und bezahlt haben soll. Seine Kunden: Betuchte im Schönheitswahn, denen er das auch als hautstraffendes Anti-Aging-Mittel einsetzbare Serostim für viel Geld andrehte.

Komplizen sollten vor FBI-Agenten lügen
Insgesamt (gegen den Arzt wurden zehn Anklagepunkte erhoben) geht die US-Justiz von einem Gesamtschaden über 15 Millionen Dollar aus. Zudem habe der 71-Jährige versucht, mutmaßliche Komplizen mit Geld davon zu „überzeugen“, die ermittelnden FBI-Agenten zu belügen.

Festnahme vor Life Ball
Vor ein paar Wochen war der zu diesem Zeitpunkt noch weltweit gesuchte Mediziner extra nach Wien gereist, um sein illegales Kunden-Netzwerk auf dem Life Ball zu erweitern. Doch Zielfahnder des heimischen Bundeskriminalamtes legten dem Arzt noch rechtzeitig die Handschellen an.

Seitdem saß der 71-Jährige in Auslieferungshaft. Und Österreichs Justiz musste sich gar nicht lange mit dem Antrag beschäftigen: Der Verdächtige erklärte sich bereit, freiwillig auszureisen. Zur Sicherheit bekam er dennoch „Begleitschutz“ - zwei Beamte eskortierten James L. per Flieger über den großen Teich in die USA.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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