Nach Geheimbericht
Trump „kein großer Fan“ von britischem Botschafter
Nachdem am Wochenende bekannt geworden war, dass der britische Botschafter in den USA, Kim Darroch, in geheimen Berichten Donald Trump als „unfähig“, „inkompetent“ und „einzigartig dysfunktional“ bezeichnet hatte, ließ die Retourkutsche des US-Präsidenten nicht lange auf sich warten. In der Nacht auf Montag wetterte Trump, dass er „kein großer Fan dieses Mannes“ sei und Darroch Großbritannien „nicht gut gedient“ habe.
Zuvor hatte die britische Zeitung „Mail on Sunday“ über geheime Briefings Darrochs an das Außenministerium in London berichtet, in denen der Botschafter Trump und die US-Regierung scharf kritisierte. „Wir gehen nicht wirklich davon aus, dass diese Regierung normaler wird; weniger dysfunktional; weniger unberechenbar; weniger gespalten; weniger diplomatisch plump und ungeschickt“, schrieb Darroch demnach in einer Depesche. Trump selbst wird darin als „unsicher“ und „inkompetent“ beschrieben.
„Botschafter werden dafür bezahlt, dass sie ehrlich sind“
Das britische Außenministerium hat die Echtheit der Vermerke nicht infrage gestellt. Eine Sprecherin sagte, Botschafter „werden dafür bezahlt, dass sie ehrlich sind“ und Minister mit einer „aufrichtigen, ungeschminkten Einschätzung der Politik in ihrem Land versorgen“.
Außenminister Jeremy Hunt distanzierte sich aber von der Einschätzung des Botschafters. Die US-Regierung bleibe unter Trump „höchst effektiv und der bestmögliche Freund Großbritanniens auf der internationalen Bühne“. Bei den Einschätzungen Darrochs handle es sich um eine „persönliche Meinung“.
Darroch seit Jänner 2016 in Washington
Das Ministerium kündigte eine Untersuchung zu der Frage an, wie die Inhalte der Memos bei der Presse landen konnten. Darroch gilt als einer der erfahrensten britischen Diplomaten. Er trat seinen Posten in Washington im Jänner 2016 an.
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