Harald Vilimsky, EU-Delegationsleiter und Generalsekretär der FPÖ, ist bisher noch selten wegen seiner feinen rhetorischen Klinge, sondern eher wegen gnadenloser Kritik und mehr oder weniger geschmackvoller Wortspenden aufgefallen. Das hat sich auch am Sonntag zumindest indirekt wieder gezeigt: Der Freiheitliche retweetete in der Causa Carola Rackete, jener in Italien verhafteten Kapitänin des Flüchtlingsschiffs Sea-Watch 3 (siehe dazu auch Video oben), ein Posting, in dem es hieß, die Deutsche habe sich für die „Spiegel“-Titelseite „blitzsauber rasiert“ ...
Wegen ihrer Entscheidung, Ende Juni trotz des Verbots der Regierung in Rom, italienische Hoheitsgewässer anzulaufen und letztlich 40 Migranten in Lampedusa von Bord gehen zu lassen, wurde Rackete zunächst festgenommen, am Dienstag aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Italiens Innenminister Matteo Salvini schäumte deshalb vor Wut und ordnete Racketes Ausweisung an.
In die lange Liste der Kritiker der Kapitänin reihte sich auch am Sonntag auch der rechtslastige Twitterer „Hartes Geld“ ein, der am Sonntag folgendes Posting veröffentlichte: „Herausgeputzt: Für‘s Cover am SPIEGEL hat sich Captain Rackete blitzsauber rasiert. :)“ Darunter ist ein Bild des „Spiegel“-Covers zu sehen, auf dem Racketes Gesicht glatt und glänzend erscheint. Rechts daneben wird ein anderes Foto gezeigt, auf dem die Kapitänin in Nahaufnahme zu sehen ist.
Kritik an Posting in sozialen Medien
Was Vilimsky vermutlich als lustig empfand, stieß zahlreichen anderen Twitter-Usern sauer auf. „Mann mit Tochter“ etwa ist sich angesichts der Geschmacklosigkeit nicht mehr sicher, ob er „weinen, kotzen oder einfach nur auswandern“ solle. Ähnliche Reaktionen gab es auch auf Facebook.
Unvergesslicher Wut-Auftritt bei Armin Wolf
Vilimsky fällt immer wieder durch diverse Polter-Auftritte auf. Eines der bekanntesten Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit ist ein Auftritt in der „ZiB 2“, in dem er sich mit Moderator Armin Wolf in die Haare geriet.
Video aus dem Archiv: Vilimsky in der „ZiB 2“
Wenig später trat Vilimsky in dieser Angelegenheit sogar noch nach und meinte: „Wäre ich ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz, würde ich Armin Wolf vor die Tür setzen!“ Zuvor hatte sich der FPÖ-Politiker auch immer wieder negativ über EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker oder die deutsche Kanzlerin Angela Merkel geäußert. Zuletzt ärgerte sich Vilimsky darüber, dass eine „Türken-Partei“ in Wien ein Frauenbad forderte.
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