Verstoß gegen Atomdeal
Iran reicherte Uran über erlaubten Grad hinaus an
Der Iran hat wie angekündigt erneut gegen das Atomankommen verstoßen und nach eigenen Angaben Uran über den erlaubten Grad von 3,67 Prozent hinaus angereichert. Die Schwelle sei überschritten worden, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, am Montag.
Am Sonntag hatte der Iran erklärt, man werde in Kürze damit beginnen, Uran über 3,67 Prozent hinaus anzureichern. Waffentaugliches Uran muss bis auf 90 Prozent angereichert sein. Vor Abschluss des Abkommens 2015 hatte es der Iran bis auf 20 Prozent geschafft. Präsident Hassan Rouhani hatte die nunmehrige Maßnahme bereits im Mai für die Zeit nach dem 7. Juli angekündigt.
Der Iran werde vorerst Uran bis zu einem Wert von 4,5 Prozent anreichern, sagte Kamalwandi am Montag weiter. „Unsere Anlagen brauchen einen Anreicherungsgrad von 1,1 bis 4,5 Prozent, daher wird ein Wert unter fünf Prozent vorerst ausreichen.“ Bis zu fünf Prozent würden von der IAEA nicht als gefährlicher Anreicherungsgrad eingestuft, meinte er.
Der Iran hatte bereits vor Kurzem die erlaubte Menge an niedrig angereichertem Uran überschritten. Er will mit der schrittweisen Aussetzung seiner Verpflichtungen aus dem Atomdeal vor allem die Unterzeichnerstaaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland dazu bewegen, ihre Zusagen einzuhalten und die iranische Öl- und Bankenbranche vor US-Sanktionen zu schützen. Die USA haben vor gut einem Jahr das Abkommen einseitig aufgekündigt.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.