"Scham und Schmerz"
Papst Benedikt XVI. traf auf Malta Missbrauchsopfer
Der Papst versicherte den Männern, dass die Kirche weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun werde, "um Anschuldigungen (zu sexuellem Missbrauch) zu untersuchen, Verantwortliche der Justiz zuzuführen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die junge Menschen in der Zukunft schützen sollen". Das Gebet des Papstes richtete sich auf "Heilung und Versöhnung" bei allen Missbrauchsopfern, damit diese mit neuer Hoffnung voranschreiten könnten, so die Mitteilung des Vatikans.
Die maltesischen Missbrauchsopfer, die nach eigenen Angaben als Kinder in den 1980er- und 1990er-Jahren von katholischen Priestern in einem maltesischen Waisenhaus missbraucht wurden, hatten um eine persönliche Begegnung mit dem Papst gebeten. Jedoch sollte das Gespräch nicht vor den Medien geführt werden, hatte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi betont. Benedikt XVI. hatte bereits Missbrauchsopfer in den USA und Australien getroffen und sich zu weiteren Gesprächen bereit erklärt.
Erste Auslandsreise seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle
Der Besuch in Malta ist die erste Auslandsreise des Papstes, seitdem der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche immer weitere Kreise zieht. Die Mittelmeerinsel gilt als eines der katholischsten Länder der Erde. In Malta sind Schwangerschaftsabbrüche und Scheidungen auch nach dem EU-Beitritt verboten.
"Viele Stimmen versuchen uns dazu zu bringen, unseren Glauben an Gott und seine Kirche beiseitezulegen", sagte der Papst während der Messe. Zugleich warnte er davor zu glauben, dass die moderne Technik alle menschlichen Bedürfnisse erfüllen und vor allen Gefahren bewahren könne. "Das ist nicht so", sagte er.
Anlass der Reise war der 1.950. Jahrestag der Landung des Apostels Paulus auf der Mittelmeerinsel.
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