Wie vor sechs Jahren in Innsbruck sprang Hölzl die rechte Schulter raus, diesmal konnte sie erst unter Narkose im Spital in Eisenstadt eingerenkt werden. Vor der MR-Untersuchung am Dienstag glaubt Sturm-Arzt Dr. Athanasius Puskuris (der Andi noch in der Nacht nach Graz chauffierte), dass keine Operation nötig ist. Wegen der Schäden an Kapsel und Bändern ist aber drei Wochen kein Mannschaftstraining möglich.
"Jetzt muss der Cup-Sieg her"
Eins schmerzt den 25-Jährigen, der auch für das Länderspiel gegen Kroatien am 19. Mai absagen muss, aber fast mehr als die Schulter: "Rang drei ist für uns nach dem 0:0 in Mattersburg fast unmöglich. Jetzt muss der Cup-Sieg her!" Leider fehlt am Mittwoch im Halbfinale in Ried auch Daniel Beichler (Adduktoren). Gordon Schildenfeld wird spielen, auch wenn er nach seinem Crash mit Naumoski ein blaues Auge hat und aussieht wie "Rocky".
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Für Pechvogel Hölzl (der in Ried ohnehin gesperrte wäre) gibt's keine Ausreden: "Wir sind das beste der verbliebenen vier Teams. Wenn wir voll an die Leistungsgrenze gehen, kann's nur einen Cupsieger geben: Sturm! Das Finale in Kärnten wird mit 15.000 Grazern ohnehin ein Heimspiel." Dass Ried-Routinier Drechsel mit zwei Elfern gegen Kapfenberg Selbstvertrauen getankt hat, lässt Andi kalt: "Er ist ein guter Mann, aber wir haben die besseren Einzelspieler. Außerdem haben wir beim 2:1 im Herbst bewiesen, dass wir in Ried jederzeit gewinnen können."
Kapfenberg: Rauscher-Blackout statt Wiedergutmachung
Gleich zwei Elfmeter verschuldet: viele anderen Spieler hätten sich nach dem Schlusspfiff wohl am liebsten irgendwo in der "Keine Sorgen-Arena" verkrochen. Doch Andreas Rauscher stellte sich nach Kapfenbergs 1:2-Niederlage in Ried den lästigen Journalisten-Fragen, schließlich hat er in seiner Karriere schon weitaus Schlimmeres durchgemacht. Letzte Saison brach er sich einen Halswirbel und einen Mittelfußknochen, heuer meinte es der Verletzungsteufel noch gut - nur ein Innenbandeinriss im Knie steht auf seiner Krankenakte.
"Die zwei verschuldeten Elfer tun mir leid für die Mannschaft", sagt der Verteidiger, der in der 45. Minute erstmals Elferalarm auslöste. "Es war ein Gerangel zwischen Hammerer und mir." Coach Werner Gregoritsch: "Eine Fehlentscheidung, bis dahin waren wir die bessere Mannschaft."
Null Diskussionen gab's beim zweiten Elfer. "Ein Blackout vom Andi", meint Gregoritsch, "offenbar wollte er den ersten Penalty gutmachen." Was schief ging und stattdessen Ried den 2:1-Sieg brachte.
von Volker Silli und Burghard Enzinger, "Steirerkrone"
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