Eine graugefärbte Schlange von respektabler Länge ließ eine Familie in ihrem Garten in Steyr-Gleink (Oberösterreich) aufschrecken. Hausbesitzerin Regina S. eilte sofort zum Telefon und rief den Experten Hans Esterbauer zu Hilfe. Dieser konnte rasch Entwarnung geben - bei dem Reptil handelte es sich um eine harmlose Ringelnatter.
Es war der Jagdhund – ein Deutsch Kurzhaar – der durch lautes, aufgeregtes Bellen die gemütliche Ruhe im schattigen Garten der Familie S. störte. Als Regina S. und ihre beiden erwachsenen Kinder der Ursache näher auf den Grund gingen, sahen sie, dass sich ein etwa 120 cm langes Reptil vor dem Hund über den Rasen schlängelte. Während die Mutter zum Telefon eilte und den Experten Hans Esterbauer alarmierte, beobachtete der Sohn aus respektabler Entfernung, wie sich die Schlange in einer Hausecke unter dort gelagerten Utensilien verkroch.
Gelbes Sekret abgesetzt
„Ich war 20 Minuten später schon vor Ort und hab’ das Reptil nach kurzer Suche auch gefunden – es war ein zwar prächtiges, aber harmloses Ringelnatter-Weibchen“, sagt Hans Esterbauer. Als er die Natter packte, wehrte sie sich und setzte aus der Postanaldrüse ein gelbliches, übel nach Knoblauch riechendes Sekret ab. „Dieser Geruch haftet noch lang an Haut und Kleidung und ist schwer zu entfernen“, so Esterbauer. Er verstaute die Schlange in einen Jutesack und ließ sie weitab von menschlichen Siedlungen wieder frei.
In Oberösterreich weit verbreitet
„Bei uns in Oberösterreich sind Ringelnattern weit verbreitet, sie leben vor allem rund um Feuchtgebiete wie Seen, Flüsse, Sümpfe und Gartenteiche“, erklärt Esterbauer. Dort machen sie Jagd auf Frösche. Fühlen sie sich bedroht, können sie sich totstellen - und sogar einen Blutstropfen aus dem Maul laufen lassen.
Fast alle Schlangen ungiftig
Die meisten heimischen Schlangen sind laut Esterbauer ungiftig. Das einzige Giftreptil, das in Oberösterreich lebt, ist die Kreuzotter. In Kärnten und der Steiermark gibt es noch die giftige Hornotter (Sandviper). Die in Südtirol und der Schweiz lebende Aspisviper dagegen kommt bei uns kaum vor.
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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