Die Lage der heimischen Forstwirte spitzt sich dramatisch zu. Denn 60 Prozent der gefällten Bäume sind als Schadholz zu klassifizieren. Diese Menge entspricht einer Fläche von 10.000 Fußballfeldern - und liegt auf Halde. Dennoch sind auch die Importe um 20 Prozent gestiegen. Jetzt drohen Protestmaßnahmen der Bauern.
Johannes Schmuckenschlager, Präsident der heimischen Landwirtschaftskammer, spricht von „Notwehr“. Und er will sich dafür die vom Transit geplagten Tiroler als Vorbilder nehmen. Dort werden ja bekanntlich Landstraßen für sogenannte Mautflüchtlinge aus dem Ausland gesperrt. „Ähnliches kann ich mir für Lkw vorstellen, die Holzimporte nach Niederösterreich bringen“, so Schmuckenschlager kämpferisch. Der Ärger scheint durchaus berechtigt zu sein. Denn während etwa Stämme aus Tschechien zu heimischen Sägewerken transportiert werden, bleiben Waldbesitzer im ganzen Land auf nahezu drei Millionen Festmetern Schadholz sitzen - und damit sind kaum Einnahmen zu lukrieren. „Der größte Teil der Schäden in unseren Wäldern wird vom Borkenkäfer verursacht“, sagt Stephan Pernkopf: „Das ist eine Tragödie für die Forstwirte, aber auch fürs ganze Land.“
Gemeinsam mit Schmuckenschlager präsentierte der Agrarlandesrat gestern Maßnahmen zum Waldschutz: „Dafür sowie für Wiederaufforstung stellen wir heuer zusätzliche zwei Millionen Euro bereit.“ Bereits im vergangenen Jahr konnten mit Landesmitteln 1700 Hektar neuer Wald gepflanzt werden.
Christoph Weisgram, Kronen Zeitung
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