Mehr als 200 Kilogramm
IAEA: Iran reichert Uran auf 4,5 Prozent an
Der Iran reichert laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Uran auf 4,5 Prozent an. Gemäß dem Atomabkommen darf das Land Uran nur noch auf 3,67 Prozent anreichern. Bisher hatte die IAEA nur mitgeteilt, dass der Iran über der 3,67-Prozent-Grenze liege. Die Krise zwischen den USA und dem Iran verschärft sich unterdessen: Der Iran drohte am Dienstag mit der Reichweite seiner Raketen.
Außerdem teilte die IAEA am Mittwoch mit, dass der Iran nun über 213,5 Kilogramm an angereichertem Uran verfüge. Laut Atomdeal seien aber nur 202,8 Kilogramm erlaubt. Am 1. Juli habe der Iran erst über 205 Kilogramm angereichertes Uran verfügt. Diese Daten seien am Dienstag bestätigt worden, sagten drei Diplomaten.
Obergrenze überschritten
Der Iran hatte zuletzt die Menge an erlaubtem Uran und die Obergrenze bei dessen Anreicherung überschritten - beides zentrale Auflagen aus dem 2015 in Wien verabschiedeten Abkommen. Mit diesem Teilausstieg will der Iran die verbliebenen Partner des Abkommens dazu drängen, auf seine Wünsche nach wirtschaftlicher Zusammenarbeit einzugehen. Dieses Ziel ist durch den Ausstieg der USA und drastische US-Sanktionen unter anderem gegen den Ölexport des Iran kaum noch zu erreichen.
„US-Kriegsschiffe in Reichweite iranischer Raketen“
Unterdessen hat die Krise zwischen den USA und dem Iran eine neue Eskalationsstufe erreicht: Ein Kommandant der iranischen Revolutionsgarden warnte die USA laut einer Agenturmeldung, dass deren Militärstützpunkte in der Region und die US-Flugzeugträger im Golf in der Reichweite iranischer Raketen lägen. „Unsere Raketen werden ihre Flugzeugträger zerstören, wenn sie einen Fehler machen“, sagte Hossein Nejat am Dienstag der Agentur Tasnim zufolge. „Den Amerikanern ist sehr wohl bewusst, welche Konsequenzen eine militärische Konfrontation mit dem Iran hätte.“
Der Konflikt zwischen den beiden Ländern war in den vergangenen Wochen eskaliert, nachdem die USA die Sanktionsschraube stark angezogen hatten. Der Iran überschritt im Gegenzug bei der Anreicherung von Uran die nach dem Atomabkommen zulässigen Grenzen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.