Mieter verwundert

24 Stunden Polizeischutz für FPÖ-Klubhaus in Wien

Österreich
11.07.2019 06:00

Bevor Heinz-Christian Strache Ende 2017 als Vizekanzler angelobt wurde und das Palais Dietrichstein bezog, war sein Büro im FPÖ-Klub in der Wiener Reichsratsstraße 7. Unter ihm als Chef forderte die FPÖ für diese Adresse Polizeischutz an - und bekam ihn. Dass das Gebäude nach wie vor bewacht wird, stößt einem Mieter sauer auf.

„Warum müssen Polizisten ein Gebäude bewachen, in dem es niemanden mehr zu schützen gibt?“ - Mit dieser Frage wandte sich Christian Basel, Mieter einer Wohnung in der Reichsratsstraße 7, an die „Krone“. An dieser Adresse hat der FPÖ-Klub aufgrund des Parlamentsumbaus im August 2017 seine Räumlichkeiten bezogen. Unter dem damaligen Chef Strache verlangte die FPÖ Polizeischutz - und bekam ihn.

Vier Monate später wurde Strache zum Vizekanzler angelobt und bezog sein Büro im Palais Dietrichstein am Minoritenplatz 3 - doch der Polizeischutz blieb da, wo er heute noch ist: in der Reichsratsstraße.

Heinz-Christian Strache (Bild: APA/Georg Hochmuth)
Heinz-Christian Strache

Schutz aufgrund „besonderer Umstände“
„Aufgrund von ,besonderen Umständen’ wurde ein Schutz des hier werkenden Staatsträgers (Strache, Anm.) gewährt, sodass dieses Objekt während der Bürozeiten von der Polizei überwacht wurde“, erzählt Mieter Basel der „Krone“. Dass die Bewachung des Gebäudes aufrecht blieb, als Strache längst nicht mehr sein Büro an dieser Adresse hatte, löst bei ihm großes Unverständnis aus.

Die FPÖ wiederum kann die Aufregung nicht verstehen - immerhin hätten auch Mitarbeiter und Abgeordnete Anspruch auf Schutz.

Der FPÖ-Klub in der Reichsratsstraße 7 (Bild: Zwefo)
Der FPÖ-Klub in der Reichsratsstraße 7

Tatsächlich ist es üblich, dass Eingänge von Parlamentsräumen bewacht werden. Verantwortlich für die Erteilung von Überwachungsaufträgen ist das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung. Seit Bekanntwerden des Ibiza-Videos wird der FPÖ-Klub nicht nur zu Bürozeiten, sondern 24 Stunden überwacht.

Sandra Schieder, Kronen Zeitung

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