Das israelische IT-Sicherheitsunternehmen Check Point hat einen neuen Android-Virus entdeckt, der bereits auf 25 Millionen Geräten sein Unwesen treibt. Wegen seiner fortschrittlichen Methoden zur Infektion und seiner Fähigkeit, sich in anderen Apps zu verstecken, haben die Virenjäger den Schädling „Agent Smith“ getauft.
Im Sci-Fi-Streifen „Matrix“ schlüpft der Antagonist Agent Smith bei Bedarf in andere Figuren, um diese zu seinen Lakaien zu machen.
Analog dazu macht auch der Android-Virus populäre Apps zu seinen Werkzeugen. Gelingt die Infektion, sucht die Malware am verseuchten Gerät nach populären Apps wie WhatsApp oder Opera Mini und verändert deren Quellcode.
Hintermänner füllen sich mit lästiger Werbung die Taschen
Das Ziel des Schädlings sind nicht sensible Infos oder Nutzerdaten, stattdessen nutzt er die manipulierten Apps, um Nutzern unerwünschte Werbung zu zeigen, mit der die Hintermänner der Malware wiederum Geld verdienen. Um zu verhindern, dass die Manipulationen an Apps rückgängig gemacht werden, unterbindet „Agent Smith“ nach der Infektion Updates für diese Anwendungen. Der Virus selbst tarnt sich derweil als Google-Systemanwendung, um nicht entdeckt zu werden.
„Agent Smith“ kursiert vor allem in Indien
Verbreitung hat der Schädling bislang vor allem in Indien gefunden: 15 der weltweit rund 25 Millionen Infektionen habe man dort beobachtet, berichtet Check Point gegenüber „The Verge“. „Agent Smith“ verbreitet sich primär über einen inoffiziellen App Store, der in Indien besonders populär ist. Man habe zwar auch infizierte Apps im Google Play Store entdeckt, diese seien von Google aber bereits entfernt worden.
Den Ursprung des Schädlings orten die israelischen Sicherheitsforscher in China. „Agent Smith“ soll von einer chinesischen Firma entwickelt worden sein, die laut eigenen Angaben App-Entwicklern bei der Vermarktung ihrer Smartphone-Anwendungen behilflich ist.
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