Zu seinem 30. Geburtstag bekam der Jubilar David Neger aus Tulln in Niederösterreich einen traditionellen Sauschädl und ein Transparent vor die Haustür gestellt. Die Freunde wollten „ihren Neger“ damit überraschen. Es setzte eine Anzeige, die nun von der Bezirkshauptmannschaft geprüft wird - jetzt droht eine Strafe!
Nicht der abgetrennte Schweinskopf am Straßenrand, sondern das Geburtstagstransparent lässt in der niederösterreichischen Blumenstadt die Wogen hochgehen. Eigentlich ist das ja ländliche Tradition zum 30. Geburtstag eines unverheirateten Mannes, diese „Glückwünsche“ anzubringen, doch Anrainer und auch die Polizei dürften sich ausschließlich am Wort „Neger“ gestoßen haben.
„Ich heiße nun mal Neger“
Bei der Bezirksbehörde ging deshalb auch eine Anzeige wegen Ordnungsstörung ein, bestätigt die Exekutive. Im Gespräch mit einem Regionalmedium erklärt Neger empört: „Diese Aufregung habe ich nicht in Erwägung gezogen. Ich heiße nun mal Neger. Ich werde meinen Namen auch nicht ändern lassen, schließlich hat er doch einen Wiedererkennungswert.“
Seitens der Bezirkshauptmannschaft will man den Fall nicht kommentieren. „Das ist ein laufendes Strafverfahren, darüber geben wir prinzipiell keine Auskunft“, erklärt der stellvertretende Bezirkshauptmann Josef Wanek knapp. Eine saftige Strafe steht im Raum.
Josef Poyer, Kronen Zeitung
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