Somit trägt nun das zentrale Spannungsfeld zwischen Albertina, Filmmuseum, den Kaffeehäusern Tirolerhof und Mozart sowie der Staatsoper den Namen des einstigen Stadtoberhaupts. Da diese innere Fläche des Albertinaplatzes bisher keinen Namen trug, müssen keine Adressen geändert werden. Auf dem Areal findet sich seit 1988 zudem Alfred Hrdlickas "Mahnmal gegen Krieg und Faschismus".
Häupl: "Platz der Nachdenklichkeit"
Letztlich sei dies Zilks Denkmal gewesen, für dessen Verwirklichung er lange und schwer gekämpft habe, erinnerte sich sein Nachfolger im Bürgermeisteramt, Michael Häupl, in seiner Rede: "Das hat so viel Symbolhaftes, dass es schon wieder fast typisch wienerisch ist." Er begreife den Platz jetzt mehr denn je als einen Platz der Nachdenklichkeit.
"Im Grunde sind wir sehr bald auf diesen Platz gekommen", berichtete Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny von der Ideenfindung. Im Prozess waren von verschiedensten Seiten auch der Rathausplatz oder die Umbenennung des Dr.-Karl-Lueger-Rings ventiliert worden. Der jetzige Zilk-Platz sei aber besonders mit dem Altbürgermeister verbunden, begründete Mailath-Pokorny die Entscheidung.
Koller allen Beteiligten unendlich dankbar
Mit dieser zeigte sich auch Dagmar Koller sehr zufrieden: "Es ist für mich ein Freudentag." Ihr Helmut hätte die Zeremonie als Ausdruck der Liebe seiner Wiener sicher zu schätzen gewusst. Sie sei allen Beteiligten jedenfalls unendlich dankbar für diesen besonderen Moment in ihrem Leben.
Auf dem jetzigen Zilk-Platz stand bis 1945 der durch einen Bombenangriff zerstörte Philipp-Hof. Da die meisten Opfer des Angriffs nie geborgen wurden, war der Platz als Standort für Hrdlickas Denkmal 1988 umstritten, bis sich Zilk mit seinem Vorhaben durchsetzte. Schließlich wurde bei der Aufstellung auf eine Fundamentierung verzichtet, um nicht mit Baggern in die Grabstätte eindringen zu müssen und eine Stahlbetonplatte eingezogen. So konnte das Mahnmal am 24. November 1988 eröffnet werden.
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