48 Stunden nach Bad

Fleischfressende Bakterien im Meer töten Urlauber

Ausland
15.07.2019 11:06

Es klingt eher wie die Handlung eines makabren Horrorfilms als nach einer wahren Begebenheit: Nach einem Urlaub am Meer tauchen bei einem US-Amerikaner schwarze Flecken am Körper auf. Die Ärzte stellen schließlich eine grauenhafte Diagnose: Der 66-Jährige ist von fleischfressenden Bakterien befallen worden. Nur wenige Tage später stirbt William Bennet im Krankenhaus.

Bennet machte Anfang Juli in Destin im US-Bundesstaat Florida Urlaub mit seiner Familie. Zwölf Stunden nachdem er im Meer schwimmen war, fühlte sich der Mann krank. Er litt unter Fieber, Schüttelfrost und Krämpfen, berichtet seine Tochter Cheryl auf Facebook. Er beschloss schließlich, mit seiner Frau nach Hause nach Memphis zurückzufliegen. Da Bennett erst vor Kurzem den Krebs besiegt hatte, wollte er sich unter die Obhut der Ärzte, die seine Krankheitsgeschichte kennen, begeben.

Mediziner führten trotz Hinweis von Tochter keine Biopsie durch
Auf der Heimreise ging es dem Mann jedoch zunehmend schlechter: Als sich der 66-Jährige im Krankenhaus für die Untersuchung auszieht, bemerkt das Personal schwarze offene Stellen an seinem Rücken, seinen Armen und Beinen. Obwohl Cheryl schon zu diesem Zeitpunkt den schrecklichen Verdacht hatte, dass es sich um fleischfressende Bakterien handeln könnte, die in diesem Gewässer vorkommen, gingen die Mediziner diesem Hinweis nicht nach: Die Medien hätten in ihrer Berichterstattung über die potenziell tödlichen Bakterien übertrieben. Man nehme vielmehr an, dass Staphylokokken schuld am Gesundheitszustand des Mannes seien. Eine Biopsie wurde nicht durchgeführt. 

Eine Fehleinschätzung: Nur 48 Stunden nach dem verhängnisvollen Bad im Meer war der Urlauber tot. Erst jetzt stellten die Ärzte die Ursache für die schwarzen Flecken fest: Nekrotisierende Fasziitis - tödliche Bakterien, die durch Wunden in den Körper eindringen und sich durch das Fleisch fressen. 

Tochter fordert Warnungen über Bakterienkonzentration am Strand
Seine Tochter machte den tragischen Fall auf Facebook öffentlich, um andere Menschen zu informieren: „Es gab keine Bakterienwarnungen an irgendeinem Strand oder Park, an dem wir waren.“ Hätte sie über die Gefahr Bescheid gewusst, hätte sie ihren Vater niemals ins Wasser gelassen, weil sie wusste, dass sein Immunsystem durch die Krebstherapie enorm geschwächt war. „Ich will nicht, dass das mit jemand anderem passiert“, so Cheryl.

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