Ist hier eine Erpresserbande am Werk, oder hat jemand eine private Rechnung offen? Wer auch immer dahintersteckt, hält derzeit den Verfassungsschutz auf Trab. Wie nun bekannt wurde, waren in diversen Unternehmen Postsendungen unter anderem mit Salzsäure eingelangt. Am Montag wurde schließlich eine Warnung für alle Mitarbeiter des österreichischen Parlaments ausgegeben.
„Es handelte sich um Briefsendungen, die neben Schriftstücken auch kleine gefüllte (meist zylindrische) Behältnisse aus Kunststoff oder Glas zum Inhalt hatten. Diese waren mit chemischen Gefahrenstoffen gefüllt“, heißt es in dem internen Parlamentsschreiben an alle Mitarbeiter. Unter dem Titel „Hinweis zum Umgang mit verdächtiger Briefsendung“ wird dringend zur Vorsicht gemahnt.
Fünf Schriftstücke mit ätzendem Inhalt gemeldet
Dabei sind die Behörden bereits seit Monaten mit den mysteriösen Fällen beschäftigt: Im April tauchte die erste Postsendung im Burgenland auf, insgesamt wurden bislang mindestens fünf Schriftstücke mit dem ätzenden Inhalt gemeldet. Betroffen waren Unternehmen aus dem Energiesektor sowie dem Versicherungs- und Finanzbereich - darunter ein Energielieferant, eine deutsche Versicherung, eine Vorsorgemanagementfirma in Wien und ein Inkassobüro aus Oberösterreich.
Ermittlungen laufen, Hintergründe unklar
„Bislang wurde niemand verletzt“, beruhigt Christoph Pölzl, Sprecher des Innenministeriums, „dennoch ist es Aufgabe der Polizei, auch andere infrage kommende Stellen präventiv vor einer solchen möglichen Gefahr zu warnen.“ Ebenso wurden die Kräfte der Polizei entsprechend sensibilisiert. Im Hintergrund laufen die Ermittlungen auf Hochtouren, Kriminalisten aus den drei betroffenen Bundesländern versuchen, zwischen den Fällen einen Zusammenhang herzustellen.
Oliver Papacek und Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung/krone.at
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