Bußgeld bis Arrest
Philippinen strafen nun bei sexueller Belästigung
Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat ein Gesetz eingeführt, das öffentliche sexuelle Belästigung künftig unter Strafe stellt. Der für seine sexistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen bekannte Staatschef dürfte gegen die meisten darin aufgeführten Bestimmungen allerdings selbst schon verstoßen haben.
Nachpfeifen, anzügliche Blicke, frauenfeindliche, homo- und transphobe Beleidigungen oder das ständige Erzählen schmutziger Witze - wer sich solche Vergehen zuschulden kommen lässt, muss mit Bußgeldern oder gar Arrest rechnen.
Auf Exhibitionismus, Befummeln, Stalken, Begrapschen oder das Reiben an fremden Körpern stehen künftig bis zu sechs Monate Gefängnis. Duterte hatte das „Gesetz über sichere Räume“ schon im April unterzeichnet, es wurde aber erst am Montag veröffentlicht.
Staatschef fällt immer wieder durch skurrile Bemerkungen auf
Die Frage ist, ob sich der Staatschef des Inselstaates selbst an das neue Gesetz halten wird: Ende des Vorjahres löste Duterte, der das 106-Millionen-Einwohner-Land seit Mitte 2016 regiert, einen Aufschrei der Empörung aus, als er erzählte, wie er als Teenager einem schlafenden Dienstmädchen ins Höschen griff. Im August 2018 hatte er in einer Rede gesagt: „Solange es viele schöne Frauen gibt, gibt es auch viele Vergewaltigungsfälle.“ In einer anderen Rede hatte er Soldaten geraten, Rebellinnen in die Geschlechtsorgane zu schießen. Den US-Botschafter nannte er vor ein paar Jahren einen „schwulen Hurensohn“.
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