Bernd Wiesberger kehrte nach dem Triumph bei den Scottish Open in die Top 50 der Welt zurück. Nach seiner Verletzung ist er stärker denn je Nun voller Elan bei den British Open.
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr war Bernd Wiesberger am Tiefpunkt. Nach rund zweieinhalb Monaten konservativer Behandlung seiner Handgelenksverletzung musste er unters Messer. Es gab Ängste & Zweifel. Doch die Operation bei Spezialist Doug Campbell in Leeds war der Beginn der Wende.
Jetzt ist der Golfprofi nach dem Triumph bei den Scottish Open wieder oben auf. Heimische Sportgrößen und Golf-Fans wie Stephan Eberharter, Stefan Koubek und Josef Hickersberger gratulierten. „Steff“ betont: „Bernd ist ein ganz großer Sportler. Er ist nach seiner Verletzung noch stärker zurückgekommen. Das macht Champions aus.“
Wiesberger ist nach dem größten Erfolg seiner Karriere als erster Österreicher Nummer eins in der Saisonwertung der European Tour. In der Weltrangliste ist er als 40. wieder in den elitären Top 50. Dazu gab’s für seinen ersten Sieg bei einem Rolex-Series-Event mit 1,035.099 Euro das bisher höchste Preisgeld.
Nach dem dramatischen Sieg am dritten Extraloch des Stechens gegen den Franzosen Benjamin Hebert schloss Bernd kurz die Augen, fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Für größere Emotionen war keine Energie mehr da. Bernd sagte im Gespräch mit der „Krone“: „Es war ein langer Tag. In diesem Moment ist viel abgefallen. Ich hätte gerne schon früher den Sack zugemacht, aber ich habe gekämpft und an den Sieg geglaubt.“ Zu seiner mentalen Stärke meinte er: „Ich lasse jetzt alles mehr auf mich zukommen, denke nicht mehr so viel nach, bin nicht mehr so verbissen wie einst. Viele haben mir geschrieben, dass sie im TV beim Stechen gar nicht hinschauen konnten. Ich selbst habe mich trotz des Drucks locker gefühlt.“
Nur wenig geschlafen
Nach der Siegerehrung stieß er kurz auf den Sieg an, ehe Medientermine warteten. Direkt danach ging es zum Flughafenhotel nach Edinburgh, wo er mit Caddie Jamie Lane noch einen Absacker trank. Gegen 0.30 Uhr war der Golfstar im Bett. Schlaf gab es aber nicht viel – schon um sieben Uhr hob der Flieger nach Belfast ab. Von dort fuhr er mit dem Auto nach Portrush, wo er Donnerstag um 10.25 Uhr MEZ im Flight mit Haotong Li (Chi) und Russell Knox (Sco) in die British Open startet. Gestern Nachmittag stand er erstmals auf dem Platz: „Ich habe das Zeug, auch hier vorne mitzuspielen.“
Matthias Mödl, Kronen Zeitung
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