Welchen Meister die am 26. Juli beginnende Fußball-Bundesliga bringt, ist offen - auch wenn Serienchampion Red Bull Salzburg einmal mehr als Favorit ins Rennen geht. Sicher ist, dass an der Seitenlinie viele „frische“ Gesichter zu sehen sein werden. Besonders das wurde bei der Liga-Auftakt-Pressekonferenz am Dienstag in Wien deutlich. Bezüglich der Ziele herrschte noble Zurückhaltung.
Sieben Teams starten mit neuen Trainern, allen voran die „Bullen“ und Jesse Marsch. Viele betreten überhaupt heimisches Neuland. Neben Marsch sind auch Valerien Ismael beim LASK, Gerhard Struber beim WAC, Nestor El Maestro bei Sturm, Alexander Schmidt von St. Pölten, Franz Ponweiser bei Mattersburg, und Thomas Silberberger von Aufsteiger Wattens erstmals im heimischen Oberhaus engagiert. Zu großen Kampfansagen ließen sich die Protagonisten im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) nicht hinreißen. Marsch, der von Erfolgstrainer Marco Rose eine um mehrere Stammspieler „erleichterte“ Elf übernimmt, gab sich sichtlich überzeugt, aber zurückhaltend. „Wir haben ein großes Jahr für unseren Verein“, spielte er auf die erstmalige Fix-Teilnahme in der Champions League an. Sein Ziel: „Kontrollieren, was wir kontrollieren können.“
Auch Ismael vom Vizemeister aus Oberösterreich will vorerst einfach ins „obere Play-off. Es ist zu früh, um eine genaue Platzierung zu nennen“, erklärte der einstige FC-Bayern-Kicker. Für den Franzosen ist nicht zuletzt der Spagat zwischen internationalem Geschäft und Liga eine Herausforderung. Auch deswegen will er „mehr Erholungsphasen“ im Spiel. Ähnlich ist die Aufgabe für Struber, der mit dem WAC einen Europa-League-Fixplatz hat. „Im Herbst wird das Gebot der Stunde sein, (das Training) sehr schlau zu steuern.“ Ilzer legt Wert auf „einen guten Draht“ zur Mannschaft, laut Alexander Grünwald hat er den bereits gefunden. „Er legt sehr viel wert aufs Gewinnen, er will das auch in jedem Training. Ein positiver Typ, das brauchen wir bei diesem Klub“, erklärte der „Veilchen“-Kapitän.
Einen zurückhaltenden Auftritt legte El Maestro hin, er philosophierte über „eine gewisse Ungewissheit“ vor Saisonbeginn. Bei der Mannschaft dürfte aber auch der Neo-Sturm-Graz-Coach gut angekommen, zumindest wenn es nach Stefan Hierländer geht: „Er hat wirklich interessante Inhalte und eine gute Ansprache. Wir werden sehr, sehr viel Spaß mit dem Trainer haben.“ Ein Gesicht, das in Zukunft nicht mehr zu sehen sein wird, ist auf Liga-Ebene jenes von Reinhard Herovits. Nach 18 Jahren bei der Liga verkündete der zweite Vorstand neben Christian Ebenbauer seinen Abgang mit Ende September. „Wir stehen auf gesunden Beinen, der Reformprozess ist abgeschlossen“, meinte der 50-Jährige, der „keinen konkreten“ Anlass nannte. Ein Nachfolger für Herovits steht noch nicht fest.
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