Plus 30 Jahre
Lebenslange Haft für Drogenboss „El Chapo“ (62)
Der mexikanische Drogenboss Joaquin „El Chapo“ Guzman muss für den Rest seines Lebens ins Gefängnis. Der 62-Jährige sei zu lebenslanger Haft plus 30 Jahre verurteilt worden und dürfe keinen Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen, sagte Richter Brian Cogan am Mittwoch in New York.
Außerdem forderte das Gericht „El Chapo“ auf, eine Summe von 12,6 Milliarden Dollar (etwa 11,2 Milliarden Euro) zu zahlen. Dies sei eine „konservative Schätzung“ der Summe, die Guzman aus der Drogenkriminalität eingenommen habe, hatte die Staatsanwaltschaft zuvor mitgeteilt.
Schuldig in allen zehn Anklagepunkten
In einem der größten Prozesse zu Drogenkriminalität in der Geschichte der USA hatte eine Jury „El Chapo“ vor fünf Monaten in allen zehn Anklagepunkten für schuldig befunden - unter anderem wegen Beteiligung an einer Verbrecherorganisation, Herstellung und internationaler Verbreitung der Drogen Kokain, Heroin, Methamphetamin und Marihuana sowie wegen Geldwäsche und Gebrauchs von Schusswaffen.
Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen. Guzmans Verteidiger hatten bis zuletzt erfolglos versucht, den Prozess neu aufrollen zu lassen. Die nach Bundesgesetz zulässige Todesstrafe war nach einer Einigung zwischen den USA und Mexiko, von wo aus Guzman nach seiner Festnahme 2016 ausgeliefert worden war, ausgeschlossen.
„Nichts wird meine Meinung über meinen exzellenten Ehemann ändern“
„El Chapos“ Ehefrau Emma Coronel Aispuro (29) hingegen stellt den Drogenboss als „exzellenten“ Ehemann und Vater dar. Er vergöttere ihre siebenjährigen Zwillingsmädchen Emali und Maria Joaquina, so die 29-Jährige, die Guzman 2007 geheiratet hatte. Nichts, das beim Prozess gegen den 61-Jährigen gesagt worden sei, werde ihre Meinung über ihn ändern, postete sie im Februar auf Instagram.
„El Chapo“ war einst auch in den Schlagzeilen gewesen, weil er durch einen Tunnel unter einer Badewanne vor den Fahndern fliehen konnte.
Zur Festnahme am 8. Jänner 2016 führten schließlich Mobilfunkdaten, nachdem die Fahnder über Jahre hinweg mithilfe von Informationen von US-Geheimdiensten und Zollbehörden Mobiltelefone von „El Chapo“-Vertrauten abgehört und beobachtet hatten. Die Spur führte schließlich zu einem Hotel im Urlaubsort Mazatlan, wo mexikanische Soldaten den Drogenboss im Bett überraschten. Am 19. Jänner 2017, dem letzten Amtstag von US-Präsident Barack Obama, wurde „El Chapo“ schließlich per Flug nach Long Island in New York an die USA ausgeliefert.
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