WHO fordert Maßnahmen

Internationaler Gesundheitsnotstand wegen Ebola

Ausland
17.07.2019 21:05

Wegen der Ausbreitung der lebensgefährlichen Infektionskrankheit Ebola in der Demokratischen Republik Kongo hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen globalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Es sei „für die Welt an der Zeit zu handeln“ und die Ebola-Epidemie in dem armen zentralafrikanischen Land zu bekämpfen, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Die WHO traf die Entscheidung für die Verhängung des Gesundheitsnotstands, nachdem aus Goma, der zweitgrößten Stadt im Kongo, ein Ebola-Todesfall gemeldet worden war. Goma liegt an der Grenze zu Ruanda. Im Juni waren außerdem zwei Ebola-Fälle im Nachbarland Uganda registriert worden. Im Kongo sind seit dem Ausbruch der Ebola-Epidemie im Sommer vergangenen Jahres bereits fast 1700 Menschen an der Krankheit gestorben.

Kolorierte elektronenmikroskopische Aufnahme eines Ebola-Virus (Bild: APA/EPA/Frederick A. Murphy)
Kolorierte elektronenmikroskopische Aufnahme eines Ebola-Virus

„Enttäuschung über die Verzögerung bei der Finanzierung“
Die Experten des WHO-Notfallkomitees, die am Mittwoch zu Beratungen in Genf zusammengekommen waren, äußerten ihre „Enttäuschung über die Verzögerungen bei der Finanzierung“ von Hilfsmaßnahmen wegen der Ebola-Epidemie im Kongo.

Die Verhängung des weltweiten Gesundheitsnotstands ist eine außergewöhnliche Maßnahme, die die WHO bisher erst vier Mal ergriff: 2009 wegen der H1N1-Grippe, 2014 einmal wegen der Kinderlähmung und zum anderen wegen der Ebola-Epidemie in den westafrikanischen Ländern Liberia, Guinea und Sierra Leone sowie 2016 wegen des Zika-Virus in Lateinamerika.

(Bild: Associated Press)

Das Ebola-Virus wurde erstmals 1976 in der Demokratischen Republik Kongo registriert und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Bei einer Infektion leiden die Betroffenen an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in heftigen Fällen an inneren Blutungen und Organversagen. Die Krankheit endet oftmals tödlich. Unter Menschen reicht schon eine Berührung zur Infektion mit dem Virus. Im Kongo wird der Kampf gegen die Krankheit durch Angriffe auf medizinisches Personal erschwert.

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