Gesamte Crew verhaftet
Ausländischer Öltanker vom Iran gestoppt
Die iranischen Revolutionsgarden haben im Persischen Golf in der Nähe der Straße von Hormus einen ausländischen Öltanker gestoppt und dessen zwölfköpfige Crew festgenommen. Das Schiff hatte der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge angeblich eine Million Liter geschmuggeltes Öl geladen. Auf „Sepah News“, der offiziellen Website der Revolutionsgarden, hieß es am Mittwoch, das Schiff sei südlich der iranischen Insel Larak in der Meerenge von Hormus festgesetzt worden.
Nach Angaben der Revolutionsgarden laufen „rechtliche Verfahren“ zu dem Schiff. Die Garden wiesen Berichte „westlicher Medien“ zurück, wonach der Iran seit mehreren Tagen einen anderen Tanker festhalte. Der Iran hatte am Dienstag mitgeteilt, einem ausländischen Tanker nach einem Notruf zu Hilfe gekommen zu sein.
Demnach wurde das Schiff nach einem technischen Problem „für notwendige Reparaturen“ in iranische Gewässer geschleppt. Die Organisation TankerTrackers teilte mit, dass der unter panamaischer Flagge fahrende Tanker „Riah“, der in der Straße von Hormus andere Schiffe mit Treibstoff versorgte, am Sonntag in iranische Gewässer gefahren sei. Anschließend sei sein Positionssignal nicht länger zu empfangen gewesen.
Gefährliches Säbelrasseln im Persischen Golf
Seit dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran im Mai 2018 und der Verhängung neuer Sanktionen haben die Spannungen in der Golfregion massiv zugenommen. Seit Anfang Mai gab es mehrere Angriffe auf Tanker vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate und im Golf von Oman, für die Washington den Iran verantwortlich machte. Teheran wies jede Verantwortung zurück.
Ende Juni brachte der Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch die Revolutionsgarden über der Straße von Hormus, einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsrouten, den Iran und die USA an den Rand einer militärischen Konfrontation. US-Präsident Donald Trump stoppte erst in letzter Minute einen Vergeltungsangriff.
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