„Tod durch Ertrinken“ - damit wollen sich im obersteirischen Landl der 49-jährige Reinhard B. und seine Ex-Freundin, die am 25. Juni ihren gemeinsamen Sohn bei einem Badeunfall verloren haben, nicht abfinden. Sie verstehen nicht, warum der 13-Jährige im Beisein von vier Betreuern und eines Bademeisters starb.
Der 13-Jährige - er wuchs in einer betreuten Wohngemeinschaft auf - fuhr an jenem Dienstag mit acht weiteren Kindern und vier Betreuern zum Badesee nach Mooslandl. Um 17.45 wurde er nahe einem Steg in zwei Metern Tiefe gefunden. Die Reanimation schlug fehl. David, der zehn Minuten unter Wasser gelegen war, starb durch Ertrinken.
„Mit dem Schmerz alleine dagestanden“
„David war ein hervorragender Schwimmer“, sagt sein Vater Reinhard B., dem - laut eigenen Angaben - durch eine Intrige das Sorgerecht für den Buben entzogen worden war. Der 49-Jährige erfuhr erst nachts von Davids Tod: „Die Polizei war zehn Minuten da, ich bin dann mit dem Schmerz allein dagestanden. Erst vier Tage danach hat jemand vom Kriseninterventionsteam angerufen, ob ich Hilfe brauche. ,Nein‘, hab’ ich gesagt, ,jetzt nimmer.‘“
„Wor waren all die Aufsichtspersonen?“
Der Obersteirer fragt sich, wie das Unglück im Beisein von vier Betreuern passieren konnte: „Ich hab’ Einblick in den Gerichtsakt bekommen und gelesen, dass auch noch ein Bademeister anwesend war. Jetzt frage ich mich, wo alle diese Aufsichtspersonen waren, als mein Sohn ertrunken ist.“
Für das Gericht ist der Fall abgeschlossen, für den 49-Jährigen nicht: „Ich habe meinen Sohn in der Grazer Gerichtsmedizin obduzieren lassen. Das kostet wahrscheinlich Tausende Euro, aber dann weiß ich, woran David gestorben ist.“ Das Ergebnis der Autopsie steht noch aus.
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