Der Klimawandel macht auch vor der Bahn nicht halt. Um Schäden auf Gleisanlagen vorzubeugen, färben die ÖBB im Rahmen eines Pilotprojektes zurzeit auf ganzen Streckenabschnitte die Schienen weiß ein. Damit soll deren Temperatur bei starker Sonneneinstrahlung um fünf bis acht Grad Celsius gesenkt und sogenannte Gleisverdrückungen verhindert werden.
Dafür wurde ein Spezialfahrzeug gebaut, dass die Schiene vom Kopf über den Steg bis zum Fuß mit weißer Farbe besprüht, berichtet der ORF Vorarlberg. Laut Angaben der ÖBB wurde bei der Entwicklung des Prototyps besonders darauf geachtet, dass die weiße Farbe tatsächlich nur auf die Schiene und nicht auf das Gleisbett oder auf den angrenzenden Untergrund gelangt.
In Vorarlberg erstrahlen beim sogenannten Brazer Bogen nahe Bludenz bereits auf einer Länge von rund fünf Kilometern Schienen in weißer Farbe. Ein Jahr lang will man nun messen, ob sich die Gleise dank der „Sonnencreme“ bei großer Hitze tatsächlich weniger verformen. Sollte dies der Fall sein, wolle man die Methode auf ganz Österreich ausweiten, heißt es seitens der ÖBB.
Auch Schweiz und Italien testen weiße Schienen
Ganz neu ist die Idee der weißen Schienen nicht: Auch die Schweiz und Italien malen Schienen zur Kühlung weiß an. Wie eine Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich ergeben hat, sind Schienen damit bis zu sieben Grad kühler sind, als solche ohne Bemalung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.