„Meine Kinder und ich müssen so schnell wie möglich hier raus!“ Mit diesen Worten bittet Maria G. (22) in einem „profil“-Interview um ihre Rückkehr nach Österreich. 2014 reiste die Halleinerin nach Syrien, heiratete einen IS-Kämpfer und gebar zwei Söhne (1 und 3). Die Eltern wollen, dass alle drei gemeinsam heimkehren. Doch für die Kinder stehen die Chancen für eine Einreise nach Österreich offensichtlich besser ...
„Wir prüfen derzeit alle Umstände des Falles“, heißt es auf „Krone“-Nachfrage aus dem Außenministerium. Mit Maria G. stehe man genauso in Kontakt wie mit internationalen Organisationen im Norden Syriens. Dort ist die zweifache Mutter derzeit eingesperrt - in einem abgegrenzten Bereich des überfüllten kurdischen Flüchtlingslagers Al-Hol. Die „Krone“ berichtete.
Mutter traf Tochter bereits im März
Nach der Zerschlagung des Islamischen Staates leben dort mehr als 100.000 Menschen - darunter Tausende Frauen und Kinder aus aller Welt, die sich dem IS angeschlossen hatten. So wie Maria G. Sie bereut offenbar: „Es tut mir unendlich leid“, wird sie im „profil“ zitiert. Mit 17 ging sie plötzlich weg. Zuvor war sie zum Islam konvertiert - der Liebe wegen. Mama Susanne G. hatte dies bereits im Landesgericht Salzburg geschildert - als Angeklagte nach dem Terror-Paragrafen, weil sie ihrer Tochter Geld für die Flucht geschickt hatte. Von diesem Vorwurf wurde die Mutter nicht rechtskräftig freigesprochen. Auch von einem Treffen in Al-Hol im März hatte Susanne G. berichtet und geschildert, wie schlecht es ihrer Tochter und den beiden Enkelkindern gehe.
Anwalt spricht von Gefahren
Die Eltern möchten, dass ihre Tochter gemeinsam mit den Kindern heim darf, sagt deren Anwalt Johann Eder: Maria G., die nach wie vor auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamtes steht, sei dort in Gefahr. „Sie hat geschrieben, dass sie sich nicht mal mehr ins Freie traut.“
Für Außenministerium steht „Kindeswohl im Fokus“
Laut Eder holte das Außenministerium eine von G. unterschriebene Erklärung ein, derzeit werde die Ausstellung von Notpässen für eine Reise geprüft. Noch steht eine Entscheidung aus. Der „Krone“ teilt das Außenministerium vielsagend mit: „Für uns steht vor allem das Kindeswohl im Fokus“.
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