Das hat sich für die ÖVP definitiv nicht ausgezahlt: Wie berichtet hat eine kurios anmutende Geschichte, mittlerweile als „Schredder-Gate“ bekannt, einen ÖVP-Mitarbeiter ins Visier der Polizei gebracht. Wie am Samstagabend bekannt wurde, wären für das Schreddern eines Drucker-Servers lediglich 76 Euro zu berappen gewesen …
Der frühere Kanzleramts- und nunmehrige ÖVP-Mitarbeiter hatte zwischen Platzen der Koalition und Misstrauensantrag gegen Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) den Server bei der Firma Reisswolf schreddern lassen.
Weil der Mann dort einen falschen Namen, aber die richtige Telefonnummer angegeben hatte, war er nach Nicht-Bezahlung der Rechnung für die Exekutive unschwer auszuforschen. Mittlerweile ermittelt die Soko Ibiza, ob ein Zusammenhang mit der Affäre besteht, die FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache seinen Job gekostet und das Ende der türkis-blauen Koalition eingeleitet hat.
Zumindest zwei Personenen waren informiert
Dabei wäre die Angelegenheit mit der Bezahlung von läppischen 76 Euro, soviel habe das Schreddern des Drucker-Servers laut dem „Kurier“ gekostet, nie an die Öffentlichkeit gedrungen. Mittlerweile sei die Rechnung bezahlt, hieß es.
Von der Vernichtungsaktion waren dem „Kurier“ zufolge zumindest zwei Personen informiert, einer davon sei bei Kanzleramtsminister Gernot Blümel (ÖVP) aktiv gewesen und nunmehr Gruppenleiter, der andere der Leiter der IT-Abteilung, der wenig begeistert über die Außer-Haus-Schredderung gewesen sein soll.
„Schredder-Gate“ sorgt bei Parteien für Irritation
Die Freiheitliche Partei sieht in der Schredder-Aktion einen „höchst verdächtigen Vorgang“. FPÖ-Sicherheitssprecher Hans-Jörg Jenewein kündigte deshalb Samstag eine parlamentarische Anfrage zum „fröhlichen Festplatten-Schreddern durch einen Kabinettsmitarbeiter von Ex-Bundeskanzler Kurz an“. Auch die SPÖ, die NEOS und die Liste JETZT fordern von Kurz eine Aufklärung der Causa.
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