Frau (34) getötet
Vor Zug gestoßen: Täter oft mit Gesetz im Konflikt
Er kannte sein Opfer nicht: Auch zwei Tage nachdem ein 28 Jahre alter Mann eine Frau in Nordrhein-Westfalen vor einen einfahrenden Zug gestoßen und getötet hat, liegt das Motiv für das schreckliche Verbrechen weiter im Dunkeln. Ans Tageslicht kamen mittlerweile aber zahlreiche Details zum Leben des Täters. Jackson B. war schon vor der Tat gewalttätig, er und sein Bruder waren in der Nachbarschaft ihres Wohnorts regelrecht gefürchtet.
Der Beschuldigte hatte am Samstag am Bahnhof in Voerde am Niederrhein die 34-jährige Anja N. ins Gleisbett vor einen einfahrenden Zug gestoßen - „heimtückisch und aus Mordlust“, wie es die Staatsanwaltschaft formulierte.
Täter und Opfer kannten einander laut den Ermittlern nicht. Auch gab es den aktuellen Erkenntnissen zufolge am Gleis keinen Streit zwischen den beiden. Anja N., die einen Ehemann und eine 13 Jahre alte Tochter hinterlässt, musste also offenbar völlig grundlos ihr Leben lassen.
Spekulationen über Motiv halten an
Über das Motiv wird seither nicht nur in Deutschland diskutiert, inklusive teils abstruser Spekulationen über einen Streit zwischen Flüchtlingen, in den Anja N. hineingeraten sei. In sozialen Netzwerken häufen sich Meldungen dieser Art, die Verschwörungstheorie-affinen Verfasser sind wieder einmal überzeugt: Hier wird von den Behörden bewusst etwas verschwiegen.
Es wird wohl noch eine Zeit lang weiterspekuliert werden. Denn ob Jackson B., der nach der Horror-Tat von Augenzeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten wurde, mittlerweile gestanden hat, konnte eine Polizeisprecherin am Montag nicht sagen. Menschen aus dem Umfeld des 28-Jährigen, der wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft sitzt, würden jetzt befragt, um die zentrale Frage zu klären: „Warum geht jemand auf den Bahnsteig und schubst jemanden auf die Gleise?“
Der 28-Jährige sei laut Polizei in Deutschland geboren, laut Medienberichten ist er Serbe kosovarischer Herkunft. Jackson B. ist den Behörden unter anderem wegen Diebstahls und Körperverletzungen bekannt. Eine Polizeisprecherin bestätigte zudem, dass der junge Mann in der Vergangenheit auch zwei Freiheitsstrafen als Ersatz für Geldbußen abgesessen habe. Einer geregelten Arbeit scheint er zuletzt hingegen nicht nachgegangen sein.
Mit Bruder Autofahrer angegriffen
Im Ort Hamminkeln, wo er erst seit einem Jahr lebt, ist der 28-Jährige schon oft negativ aufgefallen, habe unter anderem gemeinsam mit seinem Bruder wahllos Autofahrer angegriffen. „Hier gibt es kaum jemanden, der nicht schon einen seiner Ausraster miterlebt hat“, hat ein Nachbar kein gutes Wort über Jackson B. zu sagen.
„Wir haben schon befürchtet, dass etwas ganz Schreckliches passieren muss, bevor sie ihn einsperren“, bringt es ein Imbiss-Besitzer aus Hamminkeln gegenüber der „Bild“-Zeitung auf den tragischen Punkt ...
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