Wieder Bärenalarm in Tirol! Ein Bauer meldete am Montag auf seiner Hochalm im Gemeindegebiet von Wenns acht seiner Schafe tot. Einige von ihnen wurden zerfleischt auf einem Schneefeld gefunden. In der Nähe befanden sich Abdrücke, die von Bären stammen könnten. Unterdessen konnte eine Wildkamera oberhalb von Pfaffenhofen angeblich ein Foto eines Bären anfertigen. Die Aufnahme kursiert im Netz, die Quelle ist aber ebenso unklar wie die Authentizität.
„Die Schafe waren hinten am Schlögel angefressen und die Verwesung hatte schon eingesetzt“, schildert Josef Wöber, Bauer aus Arzl. Seine Schafe weiden während den Sommermonaten auf über 2500 Metern Seehöhe. Wöber habe bereits beim Aufstieg zur Herde via Fernglas bemerkt, dass etwas nicht stimme. „Wie wir näher kamen, sahen wir, dass acht der Schafe fehlten“, sagte Wöber. Drei der Schafe fand er gerissen auf einem Schneefeld vor. Dort sah man auch Abdrücke, die Bärentatzen ähnelten.
Ermittlungen schwierig
„Aufgrund des starken Verwesungsgrads können wir die Todesursache nicht mehr zweifelsfrei feststellen. Auch die Entnahme von DNA-Proben macht bei diesem Erhaltungszustand keinen Sinn und würde keine verwertbaren Ergebnisse bringen“, analysiert Martin Janovsky, Beauftragter der Landes für große Beutegreifer. Der Zeitpunkt des Todes lässt sich ebenfalls nicht genau feststellen.
Der Tierhalter hat seine Schafe das letzte Mal vor mehr als zwei Wochen vollständig gesehen. Der Schafbauer aus dem Pitztal sendete Bilder an das Land Tirol. „Diese sind ebenfalls älter und aufgrund der Schmelzvorgänge kaum mehr beurteilbar. Es ist durchaus möglich, dass es sich um Spuren eines Bären handelt“, so Janovsky.
Mehrere Vorfälle
Bereits Anfang Juni wurden im Pitzal auf einer Weide drei tote Schafe aufgefunden. In der darauffolgenden Nacht wurde ein Bär von der aufgestellten Wildkamera aufgenommen. Vergangene Woche wurden dann im Almgebiet zwischen Sellraintal und Inntal gleich 20 tote Schafe gefunden.
Wildkamera in Pfaffenhofen
Eine Wildkamera schoss angeblich oberhalb von Paffenhofen ein Foto, auf dem im Hintergrund ein Bär zu erkennen ist. Das Bild kursiert seit kurzem im Netz, die Quelle ist unklar. Es könnte sich daher auch um eine Fälschung handeln. Ob und wie die Fälle in Zusammenhang stehen, ist vorerst nicht geklärt.
„Wir sind im Wald meist bewaffnet“
Tirols Landesjägermeister Anton Larcher warnt, dass besonders Nutztiere wie Pferde, Kühe, Schafe und frei laufende Hunde gefährdet seien. Die Jägerschaft sehe den Bär daher nicht als Konkurrenz. „Wir sind im Wald meist bewaffnet, daher haben wir auch keine Angst.“
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