Sie habe eine reiferen und seriösen Eindruck gemacht, erklärte sich der Angeklagte mit asiatischen Wurzeln vor Richter Thomas Tovilo-Moik. Und ergänzte noch: Der Sex sei „einvernehmlich“ gewesen. Den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Unmündigen verneinte der Mann im weißen Hemd. Sein Verteidiger Franz Essl plädierte auf Freispruch.
Kennengelernt hatten sich der Angeklagte und das Mädchen über „Omegle“, ein Webcam-Chat im Internet. „Sie haben auch viel über Skype und Whatsapp miteinander kommuniziert. Das Opfer motivierte ihn mit Bildern“, erwähnte Essl zehn Nacktfotos. Das Mädchen will den schmächtigen Salzburger auch auf Partys ihrer jeweiligen Glaubensgemeinschaften gesehen haben. „Dort habe ich aber nie mit ihr geredet“, meinte er.
Angeklagter sagte: „Ich dachte, dass sie 18 wär“
Die Verabredungen begannen Ende 2016: Sie trafen sich aber nicht zuhause, sondern auf öffentlichen Plätzen wie dem Lehener Park, dem Sportplatz in Lehen oder dem Kulturpavillon in Liefering. Fünf Mal. Das Warum, versuchte Essl zu erklären: „In Familien mit diesem Migrationshintergrund ist es nicht üblich, dass man sich zuhause trifft.“ Beim ersten Mal habe sie sogar Kondome mitgehabt, so der unbescholtene Angeklagte: „Ich habe mir gedacht, dass sie 18 wäre.“ „Die Blick-Diagnose sagt nur aus, wie alt wer ausschaut“, entgegnete die beisitzende Richterin. Der Fall kam übrigens durch Zufall auf – bei einem Gespräch mit dem Schularzt.
Letztlich fiel ein Schuldspruch: 15 Monate Haft auf Bewährung und eine unbedingte Geldstrafe in Höhe von 1800 Euro. Sowohl Verteidiger als auch Staatsanwalt baten um Bedenkzeit, daher nicht rechtskräftig.
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