Die US-Regierung hat eine umfangreiche Untersuchung der Wettbewerbspraktiken großer Online-Konzerne angekündigt. Man werde Fragen zu dem Verhalten in den Bereichen Suche, soziale Medien und bei einigen Einzelhandelsdiensten nachgehen. Sollten Gesetzesverstöße festgestellt werden, werde man „entsprechend handeln“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung des Justizministeriums.
Konkrete Unternehmen wurden nicht genannt. Allerdings berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider aus dem Ministerium, dass unter anderem Facebook, Amazon, Google und Apple unter die Lupe genommen werden.
Verbrauchern geschadet?
Man wolle der Besorgnis von Verbrauchern und Unternehmern nachgehen, hieß es in der Erklärung des Justizministeriums. Es gehe um die Frage, wie die Plattformen ihre Marktmacht erreicht hätten und ob sie Innovationen gebremst und Verbrauchern geschadet hätten.
Die EU-Kommission führt schon seit längerem Wettbewerbsverfahren gegen die Online-Riesen Google und Amazon. Den amerikanischen Behörden wurde diesbezüglich immer wieder vorgeworfen, zu lasch gegenüber den eigenen Tech-Konzernen zu sein.
Politischer Beigeschmack
Die nunmehrige Eröffnung der Wettbewerbsuntersuchung durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat auch einen politischen Beigeschmack. Trump wirft unter anderem Facebook und Google vor, Stimmen aus dem konservativen Lager zu unterdrücken.
Das Silicon Valley gilt traditionell als größtenteils liberal. Eine Kartelluntersuchung im Präsidentschaftswahlkampf 2020 könnte den Druck auf die Plattformen verstärken, Trumps Anhängern mehr Platz einzuräumen. Amazon war ebenfalls häufiges Ziel von Trumps Attacken. Amazons Gründer und Chef Jeff Bezos gehört die Tageszeitung „Washington Post“, die Trump kritisch gegenübersteht.
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