Ganner war, wie berichtet, mit seinem Bruder auf Skitour gewesen. Bei der Abfahrt wurde er von einem Schneebrett mitgerissen und rund zweieinhalb Meter hoch verschüttet. Die Suche nach ihm war schwierig, weil Ganner sein Verschütteten-Suchgerät nicht aktiviert hatte.
Unverständlich für viele. "Er war ein ausgezeichneter und sehr erfahrener Alpinist", sagt etwa Hans Zorn: "Peter war in den Westalpen genauso unterwegs wie in Tirol. Vor allem das Skibergsteigen war seine Leidenschaft. Wo immer wir waren und ich fragte 'Wie kommen wir da runter' sagte er nur 'Wir finden einen Weg'. Und er hat ihn auch gefunden. Er hat sich in Tirols Bergen ausgekannt wie kaum ein anderer. Ich wollte heuer mit ihm auf den Triglav in den Julischen Alpen – alles war schon fixiert. Und nun dieses schreckliche Unglück. Er hat mir kürzlich erzählt, dass er wegen eines Grabes am Friedhof gefragt hat. Dort sagte man ihm: Für Sie ist wohl noch lange Zeit bis es so weit ist."
Betroffenheit herrscht natürlich auch beim Symphonieorchester, dem der gebürtiger Obertilliacher Ganner seit 1980 angehörte und nach dem Diplomabschluss im Konzertfach Horn beigetreten war. Alexander Rainer: "Ein erfahrener, geschätzter und humorvoller Musiker. Wir erhielten die Todesnachricht am Nachmittag. Für uns alle war es ganz bitter, am Abend den Vogelhändler im Landestheater spielen zu müssen."
Kapellmeister in Aldrans
Trauer auch in Aldrans, wo Ganner als Kapellmeister der örtlichen Musik tätig war: Der ganze Ort wird Montag um 14 Uhr auf den Beinen sein, wenn Ganner (er hinterlässt neben seiner Frau zwei erwachsene Kinder) zu Grabe getragen wird.
Der Musiker war der 15. Lawinentote dieses Winters in Tirol. Lawinenwarner Patrick Nairz hat die Unglücksstelle besichtigt: "Die Scharte ist rund 40 Grad steil und nach Norden ausgerichtet. Die Tour war im Winter nie begangen und wies Schwimmschnee bis auf den Grund auf – exakt die gleiche 'Bauart' wie alle Lawinen im heurigen April."
von Günther Krauthackl, Tiroler Krone
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