800.000-€-Darlehen

Es gibt wieder Hoffnung für den SK Austria Kärnten

Kärnten
24.04.2010 15:11
Die Hoffnung auf einen Weiterbestand des SK Austria Kärnten lebt wieder. Der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider (FPK) versicherte Club-Präsident Mario Canori (Bild) am Samstag, dass er versuchen werde, in den kommenden Tagen doch noch eine Mehrheit für das dringend benötigte Darlehen von 800.000 Euro zustandezubringen. Am Freitagabend waren Verhandlungen über den Kredit zunächst gescheitert.

Die Finanzspritze soll allerdings an Bedingungen geknüpft werden, die nur via Statutenänderungen zu erfüllen sind. So soll etwa ein von Stadt-und Landespolitik nominierter Aufsichtsrat installiert werden, was für Canori "überhaupt kein Problem" darstellt. "Außerdem habe ich vorgeschlagen, dass 25 Prozent der Transfererlöse und 75 Prozent der Werbe- und Sponsor-Gelder für die Rückzahlung des Darlehens verwendet werden, und dieser Vorschlag wurde von der Politik angenommen", sagte der 46-Jährige.

Jener Punkt des Forderungskatalogs der Politik, den Canori strikt ablehnte, ist mittlerweile keine Bedingung mehr. "Man wollte, dass ich im Falle meines Rücktritt nicht entlastet werde. Aber das ist jetzt vom Tisch, ich lasse mich ja nicht kriminalisieren."

Warten auf Mehrheitsbeschluss
Canori wartet nun auf einen Mehrheitsbeschluss des Stadtsenats, wonach das Darlehen bei erfolgten Statutenänderungen gewährt werden würde. "Und sobald dieser Beschluss da ist, gehe ich in die Generalversammlung und versuche, die dafür notwendigen Statutenänderungen abzusegnen." Im Idealfall könnte die Generalversammlung schon in der kommenden Woche über die Bühne gehen.

Ohne zusätzliche Gelder droht Insolvenz
Seine Drohung hält der Vereinschef dennoch aufrecht: Sollten keine zusätzlichen Gelder bewilligt werden, werde er einen Insolvenzantrag stellen, um sich nicht der fahrlässigen Krida schuldig zu machen. Ohne die Unterstützung der Stadt sieht sich Canori außerstande, die Mai-Gehälter zu zahlen.

Vorerst wahrscheinlich keine Lizenz für Saison 2010/11
Durch die vorläufige Ablehnung des Darlehens steht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fest, dass Austria Kärnten am 30. April in erster Instanz keine Lizenz für die Saison 2010/11 bekommen wird, da Freitag um Mitternacht die letzte Einreichfrist etwa für finanzielle Garantien endete. 

Nach der erstinstanzlichen Entscheidung des Senats hat ein Verein ohne Spielgenehmigung bis 10. Mai Zeit, dagegen in Berufung zu gehen und dem Protestkomitee weitere Dokumente zu übermitteln. Das Urteil der zweiten Instanz fällt bis 15. Mai, dann bliebe nur noch der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht (Urteil am 31. Mai), wobei keine Unterlagen mehr nachgereicht werden dürften.

Schon zweimal in erster Instanz keine Lizenz
Austria Kärnten war schon in den vergangenen beiden Jahren in erster Instanz die Lizenz verweigert worden. Doch in zweiter Instanz kratzte der Club, der 2007 von Pasching nach Klagenfurt transferiert wurde, jedes Mal noch die Kurve, weil sich die Lokalpolitiker in letzter Sekunde zusammenrauften. Allerdings wird es ab kommendem Juli selbst bei einer Erteilung der Spielgenehmigung keine Kärntner Mannschaft in der höchsten österreichischen Liga mehr geben, weil die Truppe in die Erste Liga absteigen muss.

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