Herzinfarkte sind weltweit die häufigste Todesursache und hinterlassen bei Überlebenden geschädigte Herzen. Forscher der Uni Linz wollen in einem EU-Projekt Möglichkeiten zur Reparatur erforschen. Sie entwickeln winzige elektronische Lampen, die implantiert werden, um ins Herz injizierte Nanoteilchen zu aktivieren, die Muskelzellen zum Wachsen bringen. Die Herzfunktion soll so wiederhergestellt werden.
Die implantierbaren Lichtquellen entwickelt ein Team um Martin Kaltenbrunner von der Abteilung Physik der Weichen Materie und dem „LIT Soft Materials Lab“ der Universität Linz, der Experte für „weiche Elektronik“, also höchst flexible elektronische Bauteile ist. Er will zunächst Mikro-Leuchtdioden (LEDs) verwenden, die sichtbares Licht emittieren.
Dieses Licht regt Nanopartikel an, die Kollegen in Deutschland und Italien designen. Sie sollen über verschiedene natürliche Prozesse das Wachstum von gesunden Herzzellen anregen und direkt in diese hineingebracht oder an sie „angeheftet“ werden, während die Lichtquellen „nur“ in deren Nähe injiziert werden. „Auf diesem Wege kann Licht zur Zellstimulation angewandt werden, ohne genetische Eingriffe vorzunehmen“, erklärte er.
Zusätzlich zu den Lichtquellen will Kaltenbrunner auf die weichen Mikro-Platinen Messgeräte packen, zum Beispiel Temperatursensoren oder Photodetektoren (Lichtmesser). Das System wird im Labor entwickelt und soll später von Partnern des drei Millionen Euro schweren EU-Projekts „Lion-Hearted“ in Mäusen und Schweinen getestet werden, bevor es möglicherweise bei menschlichen Patienten zur Anwendung kommt.
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