Am 29. Juli ist „Internationaler Tag der Tiger“. Dieser Aktionstag, der 2010 bei einem Gipfel in Sankt Petersburg gegründet wurde, soll aufzeigen, wie gefährdet die beeindruckenden Raubkatzen mittlerweile sind. Großen Anteil daran hat auch die Palmölproduktion.
Sie sind eine von sechs lebenden Unterarten der Tiger und kommen ausschließlich auf einer indonesischen Insel vor: Sumatra-Tiger. Einst weitverbreitet, durchstreifen sie seit Jahrtausenden die Wälder und legen kilometerweite Streifzüge zurück. Doch der Lebensraum der Raubkatzen und vieler anderer Tiere wird schrittweise zerstört, prangert die Umweltschutzorganisation Greenpeace an: Ein Großteil der Regenwälder ist bereits zerstört, jede Stunde geht in Indonesien eine Fläche von 146 Fußballplätzen verloren. Seit 1990 insgesamt 31 Millionen Hektar - was fast der Größe Deutschlands entspricht.
Nur noch 400 Tiere in freier Wildbahn
Die Internationale Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN - die weltweit umfassendste Erhebung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten - stuft den Sumatra-Tiger mittlerweile als „stark gefährdet“ ein. Schätzungen zufolge leben nur noch rund 400 Tiere in freier Wildbahn. Das ist auch ein alarmierender Gradmesser für den Verlust des Regenwaldes: Indonesiens Regenwälder sind die drittgrößten der Welt, doch werden weiterhin massive Flächen davon gerodet, werden Tiere wie der Sumatra-Tiger auf lange Sicht aussterben.
Auch Waldbrände als „Killer“
Der Lebensraum fällt vor allem Plantagen zum Opfer, die Palmöl produzieren. Palmöl kommt weltweit in jedem zweiten Produkt im Supermarkt vor, unter anderem in Schokolade, Knabbergebäck oder Waschmittel. Indonesien und Malaysia sind für etwa 85 Prozent der weltweiten Produktion verantwortlich, die sich in den letzten 25 Jahren fast versechsfacht hat. Durch die Trockenlegung von Torfmooren werden zudem gefährliche Bedingungen für immer wiederkehrende Torf- und Waldbrände.
Tiger aber sind auf große, ungestörte Gebiete angewiesen, in denen sie jagen und umherstreifen können. Durch die Zerstörung müssen die Raubkatzen aber die kleiner werdenden Wälder verlassen, um nach Futter zu suchen. Dabei erbeuten sie häufig Nutztiere oder müssen bewohnte Gebiete durchqueren, um abgetrennte Waldstücke zu erreichen. Dabei kommt es oft zum Konflikt mit Menschen.
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