Klein, zart, verängstigt. So beschreibt Ernst Schillhammer jenen 14-jährigen Niederösterreicher, der am Montag seine Mutter (55) getötet haben soll. Der Bub, so der Anwalt, wirke „verloren und apathisch“. Mittlerweile hat er ein Teilgeständnis abgelegt: „Ich war in einem Trancezustand, als ich zustach.“
Der 14-jährige hatte am 22. Juli gegen 13.30 Uhr die Rettung alarmiert: „Meine Mama liegt so komisch auf ihrem Sofa und sie bewegt sich nicht mehr“, schrie er aufgeregt in sein Handy. Telefonisch bekam er dann Anweisungen für Wiederbelebungsmaßnahmen, bis zum Eintreffen der Sanitäter und Ärzte in der Wohnung im niederösterreichischen Kirchschlag führte er an der 55-Jährigen Herzmassagen und Mund-zu-Mund-Beatmungen durch.
Wusste der Bub wirklich nicht, dass die Frau längst tot war? Mittlerweile hat er vor der Kripo gestanden, ihr bereits um 9 Uhr morgens mit einem Küchenmesser drei Stiche - einen in den Oberkörper, zwei in den Kopf - versetzt zu haben, nach einem Streit: „Ich sollte ihren Computer reparieren. Und sie akzeptierte einfach nicht, dass ich dazu noch zu müde war.“
Nach Bluttat eingeschlafen
Nach der Tragödie, so der Schüler weiters im Verhör, hätte er mit einem Handtuch Blutspuren weggewischt - „und dann legte ich mich in mein Bett und schlief ein“. Als er Stunden später aufwachte und seine Mutter sah, „erinnerte ich mich zunächst nicht an das Davor.“ Erst später, in Vernehmungen, hätte er sich langsam an das Drama zu erinnern begonnen.
Tat „in einer Art Trancezustand“
Die ihm angelastete Tat, erklärt der junge Niederösterreicher jetzt, sei „in einer Art Trancezustand“ geschehen. „Ich wollte meine Mami nicht töten“, behauptet er, „denn ich habe sie doch geliebt.“ Der 14-Jährige, der oft in der Schule gefehlt haben soll, befindet sich in Untersuchungshaft, er soll nun von Gerichtspsychiatern eingehend untersucht werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Martina Prewein, Kronen Zeitung
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