Er ist 36 Jahre alt, hat keine Kinder, keine Ehefrau - aber laut Gutachter eine sexuelle Störung: Pädophilie. Um an pubertierende Mädchen heranzukommen, setzte er eine virtuelle Maske auf, flirtete als Marcel (13) mit seinen Opfern. An zwei verging er sich laut Anklage. Schuldig! Fünf Jahre Haft und Anstaltseinweisung.
Über die Spiele-App „MovieStarPlanet“ suchte er den Kontakt zu Mädchen zwischen elf und 15 Jahren. Nicht gezielt, meint er zu Prozessbeginn: „Es hat sich halt so ergeben.“ Anders sieht es Staatsanwalt Andreas Allex: Fünf Opfer listet er auf, spricht von schwerem sexuellem Missbrauch zwischen 2017 und 2018 in Salzburg und Wien - samt Besitz von Kinderpornografie.
„War eine Sucht, es sitzt im Kopf“
Zwei Mädchen habe der 36-Jährige für seine Fantasien ausgenutzt. Eine 13-Jährige leidet laut Opfer-Anwältin unter „massiven Beeinträchtigungen“. Diese hat er im Keller ihres eigenen Wohnhauses missbraucht. Das stellt er nicht in Abrede, sondern redet es nur klein. „Es war eine Sucht, es sitzt im Kopf.“
Weitere 23 Opfer
Die Ermittlungsergebnisse sprechen eine klare Sprache: Demnach hat er die Mädchen unter Druck gesetzt. Selbst ein Polizeibesuch Ende 2017 kann ihn nicht aufhalten: Er macht weiter, flirtet weiter. Monatelang. Selbst die Anklage sei nur ein „Auszug“, so der Richter: Weitere 23 Opfer gäbe es noch. Ein Gutachter spricht von Pädophilie, attestiert eine Gefährlichkeit.
Schuldspruch: Fünf Jahre Haft und Einweisung. Nicht rechtskräftig.
Antonio Lovric, Kronen Zeitung
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