Seit 1. August 2018 gilt auf zwei Abschnitten der Westautobahn in Niederösterreich und Oberösterreich Tempo 140. Unabhängige Gutachter bescheinigen dem Testlauf „teilweise sehr positive“ Ergebnisse.
Tempo 140 war ein Projekt des früheren Verkehrsministers Norbert Hofer (FPÖ). Seit einem knappen Jahr gilt das erhöhte Tempolimit auf der Teststrecke zwischen Melk und Oed sowie Haid und Sattledt. Dieser Teil der A1 ist gut mit sogenannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen ausgestattet - bei Bedarf kann das Tempo über elektronische Anzeigetafeln reduziert werden.
Umweltbelastung konstant
Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet, kamen unabhängige Gutachter nach fast einem Jahr „Probezeit“ zu „teilweise sehr positiven“ Ergebnissen: Die Umweltbelastung sei nicht gestiegen, die Zahl der Unfälle gesunken. An Messstationen der Asfinag sei kein Einfluss der höheren Geschwindigkeit auf Feinstaub oder sonstige Grenzwerte festgestellt worden, die Zunahme beim Kohlendioxid und Stickoxid liege bei „marginalen“ ein bis zwei Prozent.
Weniger Unfälle
Auch habe sich die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden im niederösterreichischen Abschnitt von durchschnittlich 4,6 pro Monat auf 2,2 verringert. In Oberösterreich sank die Unfallzahl von monatlich 1,2 auf 0,5. Die vergangenen fünf Monate verliefen ohne Unfälle mit Verletzten. Verglichen wurden die vergangenen zwölf Unfallmonate mit dem Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2017. Schneller unterwegs waren die Autofahrer dennoch - um durchschnittlich zwei bis vier km/h.
„Zeichen der Innovation soll fortgesetzt werden“
Hofer zeigte sich über die positiven Ergebnisse in einer Aussendung sehr erfreut: „Die Koalition aus ÖVP und FPÖ hat auch in der Verkehrspolitik gute Arbeit geleistet“, betonte der ehemalige Verkehrsminister. „Dieser Weg im Zeichen der Innovation und des Fortschritts soll fortgesetzt werden. Ich werde für eine Neuauflage dieser bei der Bevölkerung sehr beliebten Zusammenarbeit kämpfen.“
Absage für Verbot von Verbrennungsmotoren
Mit fortschreitender Dekarbonisierung des Individualverkehrs werde die Geschwindigkeit als umweltbelastender Effekt weiter in den Hintergrund treten, meinte Hofer. Er schlug vor, sich in einem neuen Regierungsprogramm zu weiteren Teststrecken zu bekennen. Einem Verbot von Verbrennungsmotoren erteilte er eine Absage. Durch eine Erhöhung des Biospritanteils ließen sich hingegen deutliche Umwelteffekte erzielen.
Es ist 44 Jahre her, dass von der Politik die erlaubte Höchstgeschwindigkeit mit 130 Kilometern pro Stunde festgelegt wurde. Die damals neuen Autos waren technisch oft nicht in der Lage, diese Grenze zu erreichen. Inzwischen sind fast alle Fahrzeuge gespickt mit technischen Assistenten und Sicherheitssystemen. Autobahnen haben jetzt Leiteinrichtungen, griffige Fahrbahnen, Überkopfanzeigen etc.
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