Wie berichtet, wird in Österreich und per internationalem Haftbefehl nach dem Russen Igor Egorovich Zaytsev (65) gefahndet, der zum Nachteil der Republik Österreich im Inland geheime Aktivitäten des russischen Militärgeheimdienstes betrieben haben soll. Nun hat sich in der Causa auch das Außenministerium in Moskau kritisch zu Wort gemeldet. Das österreichische Vorgehen sei ein Versuch, die „Hysterie rund um russische Spione“ wiederzubeleben.
Der Fall des 65-jährigen Russen, nach dem gefahndet wird, dürfte in Zusammenhang mit dem Spionagefall um einen pensionierten Bundesheer-Oberst aus Salzburg stehen. Der 70-Jährige sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft in Salzburg. Der Offizier, der zuletzt in der Abteilung Strukturplanung (Material, Personal, Truppenausstattung) im Verteidigungsministerium tätig war, soll von 1992 bis zum Herbst des Vorjahres für den russischen Militärgeheimdienst GRU Informationen illegal beschafft haben.
Russen „bedauern tief“
„Wir bedauern tief, dass es Leute gibt, die das ,heiße Thema‘ vom vorigen November über russische Spione in Österreich wiederbeleben wollen. Dabei haben wir gedacht, dass es mit unseren österreichischen Partnern geklärt wurde. Zumindest haben alle unsere bilateralen Kontakte mit der österreichischen Führung in einer dementsprechenden Atmosphäre stattgefunden“, kommentierte das russische Außenministerium laut einer Meldung der Agentur TASS.
Und weiter: Die Anschuldigungen gegen den Russen Igor Zaytsev seien „im berühmt-berüchtigten ,Sehr-Wahrscheinlich-Stil‘ formuliert. Zumal solche Fakes niemals so gemeint seien, um zu ernsten Gesprächen zu kommen, sehen wir keinen Grund sie zu kommentieren.“
„Wir wissen von nichts“
Bereits im November, als der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und sein Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) den Spionagefall um den Bundesheer-Oberst öffentlich bestätigten, reagierte Moskau äußerst indigniert. Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies den Spionageverdacht aus Österreich zurück und erklärte laut Agentur Interfax: „Wir werden beschuldigt und es gibt Aufforderungen, dass wir uns für eine Sache entschuldigen, von der wir nichts wissen.“ Der Minister gab sich „unangenehm überrascht“ über die Vorwürfe aus Wien. Lawrow beklagte, dass Österreich eine „Megafon-Diplomatie“ verwendet habe, statt sich in diesen Fragen direkt an Moskau zu wenden. Der österreichische Botschafter wurde damals ins russische Außenministerium zitiert.
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