„Historischer Erfolg“

Tigerpopulation in Indien auf 3000 Tiere gestiegen

Wissenschaft
29.07.2019 14:56

Die Tigerpopulation Indiens ist wieder auf fast 3000 Exemplare gestiegen. Premierminister Narendra Modi nannte die wachsende Zahl am Montag einen „historischen Erfolg“. Damit biete das Land einen der sichersten und größten Lebensräume für die bedrohten Großkatzen. Indien beheimate nun drei Viertel der weltweiten Tigerpopulation.

„Das gerade bekannt gegebene Ergebnis der Tigerzählung sollte jeden Inder und jeden Naturliebhaber glücklich machen“, sagte Modi weiter. Die Ergebnisse der alle vier Jahre stattfindenden Zählung wurden zum internationalen Tag des Tigers am 29. Juli von der Regierung in Neu Delhi veröffentlicht.

Indiens Premierminister Narendra Modi (Bild: APA/AFP/Prakash Singh)
Indiens Premierminister Narendra Modi

Zahl in Indien binnen 15 Jahren verdoppelt
Die Zahl der Tiger wuchs demnach im Jahr 2018 auf 2967 an. Rund 15 Jahre zuvor hatte es in Indien nur noch etwa 1.400 Exemplare gegeben. Bei der vorherigen Zählung im Jahr 2014 wurden 2226 Tiere registriert. Das Tigerschutzprogramm der Regierung in Delhi war in den 1970er-Jahren ins Leben gerufen worden.

Tiger wurden in New York positiv getestet. (Bild: stock.adobe.com)
Tiger wurden in New York positiv getestet.

„Bei einer extrem bedrohten Art wie dem Tiger zählt jedes einzelne Tier“, sagte Kathrin Samson, Tiger-Expertin der Umweltstiftung WWF. Mit Indien beweise einer der bevölkerungsreichsten Staaten der Erde, dass Tigerschutz auch in wirtschaftlich aufstrebenden Ländern möglich sei. „Wir hoffen jetzt auf eine Signalwirkung für andere Tiger-Staaten, in denen es um die Großkatze weiterhin schlecht steht.“ In vielen Ländern Südostasiens sei die Lage besorgniserregend. So gibt es etwa auf Sumatra nur mehr 400 Exeplare des Sumatra-Tigers.

(Bild: stock.adobe.com)

Bestand durch illegale Jagd weltweit geschrumpft
Die weltweite Zahl der Tiger war in der Vergangenheit stark geschrumpft. Grund ist unter anderem die illegale Jagd nach den Tieren, deren Körperteile in China und Südostasien in der traditionellen Medizin genutzt werden. Derzeit gibt es nach WWF-Angaben noch höchstens 4000 wildlebende Tiger in Asien.

Der internationale Tag des Tigers wird jährlich am 29. Juli begangen und in Ländern wie Indien, China oder Bhutan mit Veranstaltungen gefeiert. Der 2010 ins Leben gerufene Welttag soll auf die starke Bedrohung der Großkatzen aufmerksam machen.

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