Heute jährt sich der Tag, der das Leben von Kira Grünberg auf einen Schlag veränderte, zum vierten Mal. Am 30. Juli 2015 verunglückte Österreichs beste Stabhochspringerin im Training schwer. Die damals 21-Jährige landete nach einem zu niedrig geratenen Sprungversuch vor der Matte und kam mit dem Hals am Ende des Einstichkastens auf. Die Diagnose erschütterte damals ganz Österreich: Bruch des fünften Halswirbels, Querschnittslähmung.
Am vierten Jahrestag des Unglücks will die Tirolerin nicht lange zurückdenken: „Der Tag gehört einfach zu meinem Leben dazu“, sagt Grünberg, die ihr gewinnendes Lächeln und ihre Lebensfreude nie verloren hat. „Ich bin glücklich und führe auch jetzt ein extrem schönes Leben“, verrät sie der „Krone“. „Natürlich gibt es Momente, an denen ich mir denke: Muss das jetzt sein!“ - Etwa, wenn ihr etwas aus der Hand fällt oder eine schon gekonnte Bewegung nicht funktioniert.
Therapiehund Balu als Stütze
Kira weiß, dass sie ohne Durchbruch in der Medizin wohl nie wieder gehen können wird: „Aber ich trainiere hart, um mehr Kraft zu bekommen und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Da geht es etwa darum, es selbstständig vom Rollstuhl ins Bett und wieder retour zu schaffen.“ Eine große Stütze in Kiras Leben ist neben Familie und Freunden ihr Therapiehund Balu. Der dunkelbraune Labradoodle ist ein nicht mehr wegzudenkender Begleiter der Ex-Sportlerin, die zuletzt als ÖVP-Nationalratin tätig war.
„Sport war eine Bereicherung“
An ihre Zeit als in die Weltklasse aufstrebende Athletin denkt die 25-Jährige voll Freude zurück: „Der Sport war eine Bereicherung für mein Leben. Die Erfahrungen, die Reisen, die Erfolgserlebnisse“, erinnert sich die frühere Leichtathletin - die immer noch unangefochten den Österreichischen Rekord im Stabhochspringen hält! 4,45 Meter überflog Grünberg im Sommer 2018. 3,90 Meter reichten Anna Sarah Sailer vergangenes Wochenende, um sich den Staatsmeistertitel 2019 zu sichern. Ein Beweis dafür, welch Ausnahmetalent Kira Grünberg war. Eine zweite Karriere im Parasport kann sich die Innsbruckerin derzeit nicht vorstellen: „Ich habe in der Therapie zwar einiges ausprobiert, wie etwa Tischtennis oder Bogenschießen, aber für Leistungssport habe ich derzeit auch zu wenig Zeit.“
Anja Richter
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