Dennis Novak steht zum dritten Mal nach 2015 und 2018 im Achtelfinale des Generali Open in Kitzbühel! Der 25-jährige Niederösterreicher gewann am Montagabend die Neuauflage des Vorjahrs-Erstrunden-Duells gegen seinen Landsmann Jurij Rodionov nach 72 Minuten mit 6:3, 6:4. Der Schützling von Günter Bresnik und Wolfgang Thiem sowie Touring-Coach Julian Knowle trifft nun am Mittwoch im Achtelfinale des Generali Open auf den als Nummer 4 gesetzten Uruguayer Pablo Cuevas.
„Ich finde, es war spielerisch keine schlechte Leistung. Am Anfang habe ich ein bisserl Glück gehabt, weil Jurij richtig schlecht gestartet ist“, resümierte Novak nach dem glatten Sieg über den im Ranking auf Platz 287 zurückgefallenen Niederösterreicher. Novak, selbst aktuell 119., ließ seinen Gegner den Ranglisten-Unterschied auf dem Platz spüren. Allerdings steckt Rodionov dieses Jahr in einer Krise und kam zudem verkühlt nach Kitzbühel. „Wir beide haben nicht unser bestes Tennis gespielt, besonders ich nicht, besonders bei meinem Aufschlag. Meine Return-Leistung war heute nicht gut genug, um einen Spieler wie Dennis gefährden zu können“, lautete Rodionovs Selbstkritik. Noch vor wenigen Tagen habe er Fieber gehabt, ein Mitgrund dafür, dass er „heute konditionell meilenweit hinter Dennis“ war. Doch für Rodionov ist es mehr als nur ein schlechter Tag. „Seit ein paar Monaten geht es nicht mehr in die richtige Richtung.“
Das kann man von Novak, der schon mehrmals knapp an den Top 100 angeklopft hat, nicht behaupten. Er selbst sieht das auch so. „Seit der Woche vor Paris habe ich nur eine schlechte Woche gespielt und das war die Paris-Quali, seitdem habe ich immer konstant gute Leistungen gebracht. Spielerisch bin ich sehr zufrieden in den letzten Wochen.“ Seine nächste Aufgabe wird freilich schwierig. Der Weltranglisten-47. aus Südamerika steht Novak erstmals gegenüber, doch Novak kennt Cuevas gut. „Er ist einer der besten Sandplatz-Spieler. Dominic (Thiem) hat gegen ihn richtig harte Matches gehabt. Das wird schwer.“ Sollte er die Hürde dennoch meistern, dann steht er erstmals überhaupt in einem ATP-Viertelfinale.
Der deutsche Qualifikant Matthias Bachinger machte indes das zweite Center-Court-Match des Tages in Kitzbühel zum Marathon - und schaffte dann sogar die Überraschung. Der Außenseiter besiegte Vorjahres-Sieger Martin Klizan (SVK) mit 7:6(5), 6:7(5), 7:6(4). Der aktuelle 125. im ATP-Ranking gewann nach 2:58 Stunden und eliminierte damit auch den Vorjahres-Auftaktbezwinger Dominic Thiems. „Man versucht immer weiter zu machen, Punkt für Punkt zu spielen. Natürlich hat es wehgetan, im zweiten Satz 5:2 im Tiebreak zu haben“, bezog sich der 32-jährige Bachinger auf den dann noch verlorenen Satz. „Ich bin dann mal auf die Toilette gegangen und habe mich beruhigt. Am Ende ist es unglaublich schön für mich, dass ich das Match gewinnen konnte.“
Bachinger, der es dieses Jahr in Marseille aus der Qualifikation bis ins Viertelfinale geschafft hatte, kostet Klizan im Ranking damit nun viele Punkte. „Er ist ein Topspieler, es ist schon was Besonderes, den Titelverteidiger rauszuhauen. Ich freue mich, Kitzbühel ist ja fast ein Heimturnier für mich“, meinte der Münchener, der auch die tolle Kulisse im Stadion lobte. Bachinger trifft nun im Achtelfinale entweder auf Pablo Carreno Busta (ESP-8) oder den Norweger Casper Ruud.
Die beiden ersten Partien auf dem Center Court sorgten zumindest für einen inoffiziellen Rekord. Denn nach dem 3:36-Stunden-Fight zwischen Lorenzo Sonego (ITA-7) und Federico Delbonis (ARG) dauerte auch dieses Match fast drei Stunden und machte damit das Österreicher-Duell Dennis Novak gegen Jurij Rodionov zur „Abendsession“. Kurios ist auch, dass diese beiden Singles in sechs Tiebreaks entschieden wurden.
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