„Tote“ Marke

Lancia verkauft in Italien mehr als Alfa in Europa

Motor
31.07.2019 15:15

Die todgeweihte Automarke Lancia entwickelt sich für den Fiat-Konzern zur Cash Cow, wenn nicht gar zur Lebensader. Von der einzig verbliebenen Baureihe, dem ausschließlich in Italien angebotenen Kleinwagen Ypsilon, verkauft Lancia mehr Exemplare als die Schwestermarke Alfa Romeo in ganz Europa - und da reden wir von fünf Modellen, inklusive dem Auslaufmodell Mito …

(Bild: kmm)

Ein Aufschrei ging durch die italophile Gemeinde der Autofans, als der Fiat-Konzern 2014 bekannt gab, dass die Marke Lancia symbolisch betrachtet mit „schweren Schuhen“ im Meer versenkt werden sollte. Nüchtern betrachtet soll Lancia nach und nach schlicht eingestellt werden, mit Ende April hat sich Lancia von allen Märkten außer dem italienischen zurückgezogen, wo die Flagge mit dem Ypsilon einstweilen noch hochgehalten wird. Dieser Kleinwagen auf Basis des Fiat Panda ist bereits seit 2011 im Angebot und soll das letzte Fahrzeug bleiben, das mit Lancia-Logo vom Band rollt.

Lancia Ypsilon (Bild: Autodrom)
Lancia Ypsilon

Doch der wehrt sich gegen die letzte Ölung nach Kräften: Im ersten Halbjahr 2019 wurden von dem kleinen Italiener 34.691 Exemplare abgesetzt (laut European Automobile Manufacturers Association/ACEA), während Alfa Romeo mit GiuliaGiuliettaStelvio4C und Mito auf gerade einmal 29.187 Stück kam.

Der Erfolg des Lancia Ypsilon ist nachvollziehbar, wenn man auf den Kampfpreis von 9100 statt 13.800 Euro schaut, den Lancia für die Basisversion mit 69 PS als Aktion aufruft. Und prinzipiell mag man in Italien ja die Autos aus heimischer Produktion, auch wenn das im Straßenbild nicht mehr abzulesen ist. War früher gefühlt eines von zehn Autos NICHT aus dem Fiat-Konzern, stießen wir beim Durchzählen geparkter Autos in Rom kürzlich auf die genau gegensätzliche Quote: Auf einen Fiat/Alfa/Lancia kamen neun Fahrzeuge anderer Marken.

Alfa Romeo in der Krise
Wenn Alfa Romeo nicht bald die Kurve kriegt und eklatant mehr Autos verkauft, schaut es düster aus. Schließlich wurden Milliarden allein in die neue Plattform namens Giorgio investiert, auf der nun Giulia und Stelvio basieren. Irgendwie sollte sich das bald einmal rechnen.

Doch im Moment scheint der Geldhahn noch offen zu sein, auf dem Genfer Autosalon hat Alfa Romeo das Concept Car namens Tonale enthüllt. Der Hoffnungsträger soll mit starkem Design Wellen schlagen im Meer der Kompakt-SUVs.

Er soll im Jahr 2020 auf den Markt kommen - und nicht Alfas einzige Fahrkarte in die Zukunft bleiben: Geplant sind (bis 2022) außerdem ein größeres SUV, die Wiederbelebung der GTV- und 8C-Sportwagen sowie die Auffrischung von Giulia und Stelvio samt Derivaten mit langem Radstand.

Hoffentlich reicht es damit dann zu mehr als zum Übertreffen der Lancia-Verkaufszahlen …

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(Bild: kmm)



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